Die Kirche bleibt seit Ende 2015 zu. Foto: Sandra Brock

Das neuapostolische Gotteshaus in Erdmannhausen soll abgerissen werden, ein Haus für acht Familien könnte an der Stelle entstehen.

Erdmannhausen - Ende 2015 hat die neuapostolische Kirche ihr Gotteshaus in der Erdmannhäuser Badstraße aufgegeben. Seither finden dort keine Gottesdienste mehr statt. Langsam scheint auf dem Gelände wieder Leben einzuziehen. Dem Verwaltungs- und Technischen Ausschuss ist in der Sitzung am Donnerstagnachmittag ein Bebauungsvorschlag für das Areal vorgelegt worden.

Demnach soll das bestehende Kirchengebäude abgerissen werden und stattdessen ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen, Tiefgarage und oberirdischen Stellplätzen gebaut werden. „Mit dieser Anfrage soll geklärt werden, ob die beabsichtigte Bebauung so akzeptiert werden kann“, erläuterte der Erdmannhäuser Hauptamtsleiter Günter Sommer in der Sitzung. Im Detail geht es dabei auch darum, ob sich die Räte statt einem Satteldach auch ein ganz flach geneigtes Dach auf dem Gebäude vorstellen können. „Das ist natürlich eine modernere Gebäudeform“, so Günter Sommer.

Der Grund dafür sei laut Mitteilung des Bauträgers das Energiekonzept, so Sommer. Geplant sei bilanziell ein Nullenergiehaus. Die Beheizung erfolgt mit einer Wärmepumpe, heißt es in den Unterlagen zur Sitzung. Und weiter: „Den Strom für die Wärmepumpe soll eine Fotovoltaikanlage liefern. Um eine optimale Ausnutzung zu erhalten, würde mindestens eine 150 Quadratmeter große Solarfläche benötigt. Die Elemente müssten in Ost-West-Richtung gegenläufig mit 15 Grad Neigung geständert werden, um den Null-Energiestandart zu erreichen.“ Dies sei mit einem Satteldach in der Regel nicht erreichbar.

Dazu braucht es aber eine Befreiung von der im Bebauungsplan vorgeschriebenen Satteldachform, die eine Dachneigung von 26 bis 30 Grad hätte. Damit verbunden ist auch eine Überschreitung der zulässigen Traufhöhe von sechs Metern. Die Erdmannhäuser Gemeinderäte hatten hier aber keine Einwände. „Da sehe ich keine Probleme“, sagte etwa Hans-Georg Götz von der SPD.