Foto: Sandra Brock

Ihre 25 Jahre sieht man der Erdmannhäuser Halle auf der Schray nicht an. Und doch: Dieses Jahr wird Jubiläum gefeiert.

Erdmannhausen - Klar ist eines: Die Mode hat sich in den vergangenen 25 Jahren durchaus verändert. Das wird zum Beispiel deutlich, wenn man einen Blick in die Broschüre wirft, die die Gemeinde Erdmannhausen zur Eröffnung ihrer Halle auf der Schray im Jahr 1989, also vor einem Vierteljahrhundert, aufgelegt hat. Das Foto vom Spatenstich am 19. August 1987 ist modisch gesehen ein echter Hingucker. Was an Kleidern, Brillen und Frisuren nach 25 Jahren „out“ ist, ist im Falle der ebenso alten Halle auf der Schray heute noch modern. Die Erdmannhäuser Mehrzweckhalle steht gut da, hat vor einiger Zeit eine neue Heizung und kürzlich erst am kleinen Saal eine neue Eingangstür bekommen.

Die „technischen Daten“ sind noch die gleichen wie vor 25 Jahren: 2100 Quadratmeter Fläche wurden überbaut, das Spielfeld in der Halle ist 22 mal 44 Meter groß. Die Bühne misst 95 Quadratmeter, für Duschen, Abstellräume und Umkleiden ist 186 Quadratmeter Platz. Im Hallenbereich finden bei Reihenbestuhlung bis zu 1000 Menschen Platz, im Vereinsraum 150. Einzig die Anzahl der Parkplätze vor der Halle ist vor einiger Zeit etwas erhöht worden.

Dass die Gemeinde damals überhaupt eine neue Halle baute, war ursprünglich gar nicht der Plan. Das alte GSV-Vereinsheim gehörte je zur Hälfte dem Gesang- und Sportverein und zur anderen Hälfte der Gemeinde, die es einst vom Arbeiterverein vermacht bekommen hatte. Ende der 1970er Jahre sollte das technisch und baulich veraltete Gebäude von Grund auf im Hallen- wie im Gaststättenbereich renoviert werden.

Allerdings: Die Kosten waren nicht abzusehen, blickt der damalige Bürgermeister Siegfried Menner in seinem Grußwort zur Eröffnung der Halle zurück. Hinzu kam „die unbefriedigende Tatsache, dass auch nach einer Renovierung die Hallengröße den Anforderungen im kulturellen Bereich nicht gerecht werden kann“. Intensiven Diskussionen im Gemeinderat folgte im Jahr 1979 der Beschluss, von einer Renovierung des GSV-Vereinsheim abzusehen und stattdessen eine neue Mehrzweckhalle zu bauen.

Es folgte ein Architektenwettbewerb, den die Erdmannhäuser Bewerber Barbara Glock-Steiff und Helmut Glock gewannen. Sie fassten es als „ganz besonders reizvolle Aufgabe auf, in unserem Heimatdorf ein Haus für Sport und Kultur zu errichten, das Mittelpunkt der Gemeinde werden soll“, schrieben die beiden damals in der Broschüre zur Halleneröffnung. Doch nach dem Architektenwettbewerb sollten noch einige Jahre ins Land ziehen, bis die Halle den Erdmannhäuser Bürgern zur Verfügung stand. 1984 werden eine knappe Million Mark Landesbeihilfe und 450 000 Mark aus dem Ausgleichstock bewilligt.

Insgesamt schlägt die Halle mit fast zehn Millionen Mark zu Buche – inklusive Grundstückskauf, Außenanlagen, Baunebenkosten und so weiter. Im März 1986 kommt das Okay vom Landratsamt, im August ist der Spatenstich. Ein Jahr später, im August 1987, wird Richtfest gefeiert.

Im Jahr 1988 beschließt der Gemeinderat, die neue Mehrzweckhalle „Halle auf der Schray“ zu nennen. Die offizielle Einweihung geht am 26. Mai 1989 über die Bühne. Ein Tag der offenen Tür sowie verschiedene Konzerte, sportliche und kulturelle Veranstaltungen runden den Reigen zur Einweihung ab.