Foto: Archiv (Kuhnle)

Die Gemeinde ist ins Landessanierungsprogramm aufgenommen worden. Für Projekte, die der Modernisierung dienen, gibt es nun Zuschüsse.

Erdmannhausen - Beim Tagesordnungspunkt fünf hat sich im Erdmannhäuser Verwaltungs- und Technischen Ausschuss das Feld gelichtet. Gleich vier Volksvertreter verließen wegen Befangenheit den Ratstisch: Vanessa Gruber, Werner Unger, Hans-Georg Götz und Franz Pilhartz. Letzterer meinte nur augenzwinkernd: „Wenn man nix hat, ist es nix. Wenn man etwas hat, auch.“

Der Anlass, warum die vier Gemeinderäte abrücken mussten, ist jedenfalls ein erfreulicher. Die Gemeinde ist mit der Maßnahme Ortskern III ins Landessanierungsprogramm aufgenommen worden (wir berichteten). Das bedeutet, dass es für Sanierungen im entsprechenden Gebiet Zuschüsse vom Land gibt.

Der Förderrahmen liegt bei 833 333 Euro, das entspricht Finanzhilfen des Landes in Höhe von 500 000 Euro sowie einem kommunalen Eigenanteil in Höhe von 333 333 Euro – „und das nicht, weil heute Fasching ist“, scherzte der Erdmannhäuser Hauptamtsleiter Günter Sommer.

Die nötigen vorbereitenden Untersuchungen für das Projekt hat die Wüstenrot Haus- und Städtebau (WHS) übernommen. Dazu hat die WHS auch die betroffenen privaten Eigentümer angeschrieben. „Die Rücklaufquote der Fragebögen lag bei 34 Prozent“, informierte Sommer. Von ihnen hätten wiederum 71 Prozent eine positive Einstellung dazu geäußert, möglicherweise in ihren eigenen vier Wänden eine Modernisierung anzugehen.

Ziel und Zweck der Ortskernsanierung, Teil drei, ist es, die vorhandene Bausubstanz durch Instandsetzung und Modernisierung zu erneuern oder nicht mehr zu erhaltende Gebäude abzubrechen und für eine entsprechende Neubebauung zu sorgen. Zudem soll Kohlendioxid eingespart werden, indem den Eigentümern ein Ansporn zur energetischen Gebäudesanierung gegeben wird.

Des Weiteren sollen das Ortsbild sowie die Ortsmitte aufgewertet und das Wohnumfeld verbessert werden. Um Letzteres zu erreichen, sollen die Straßenräume verschönert und die Gehwege, beispielsweise entlang der Piemonteser Straße, verbreitert werden.

Das Gebiet umfasst unter anderem Teile der Schulstraße, der Piemonteser Straße, der Schafstraße und der Berggasse. Der Zeitraum für die Sanierungen ist bis Ende 2022 festgelegt. „Wir gehen davon aus, dass eine Erhöhung beantragt wird – wie schon bei den vorherigen Ortskernsanierungen“, informierte der Hauptamtsleiter. In der Regel werde der Bewilligungszeitraum um zwei Jahre verlängert. Bei einer Informationsveranstaltung wird die Gemeinde die Bürger über die Fördermöglichkeiten in Kenntnis setzen. Als Termin ist Dienstag, 24. März, geplant.