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Der Chorverband Sängerkreis Mittlerer Neckar will Traditionen pflegen, aber auch manches erneuern. Das geht aus der jüngsten Versammlung hervor.

Großbottwar-Winzerhausen - Großbottwar-Winzerhausen Zur Hauptversammlung des Chorverbandes Sängerkreis Mittlerer Neckar trafen sich am vergangenen Samstag die Vorsitzenden der Gesangvereine sowie Pressefunktionäre, Schriftführer und Kassier aus den angeschlossenen 33 Mitgliedsvereinen, um einen neuen ersten Kreisvorsitzenden und diverse weitere Vorstandsämter zu wählen. Eingeladen hatte in diesem Jahr der Liederkranz TGV Winzerhausen, der die rund 70 Funktionäre in den Räumen der TGV-Halle willkommen hieß.

Der Chorverband, der unter anderem Mitglied im Forum Musik im Landkreis Ludwigsburg ist, betreut die Gesangvereine vom südlichen bis hin zum nördlichen Neckartal, vom Bottwartal bis zum Murr- und Zipfelbachtal.

Mit seinen rund 2500 Mitgliedern in 70 Chören hatte der Chorverband seit dem Rücktritt des langjährigen Kreisvorsitzenden Anton Klotzbücher und einer kurzen Amtszeit von Gaby Knorpp keinen ersten Kreisvorsitzenden im Vorstandsgremium.

Nach einer kurzen Begrüßungsrede durch den zweiten Kreisvorsitzenden Bernhard Stöhrer folgten Berichte und Aussprachen sowie die Entlastung der bestehenden Kreisvorstandschaft.

Nach dem Beschluss der Hauptversammlung, der Neufassung des im Vorfeld erarbeiteten Satzungsentwurfes zuzustimmen, ging an die Neuwahlen. Neu zu besetzen waren acht Positionen in der Kreisvorstandschaft.

Gleich zu Beginn wurde Jeanette Stuber einstimmig zur ersten Kreisvorsitzenden gewählt. Gewählt wurden außerdem Michaela de Kleer zur zweiten Kreisvorsitzenden, als Beisitzerin Vera Schill sowie als Beisitzerin Petra Wulf und als erste Kreisjugendvorsitzende Kira Gosch. Kassenprüfer ist neben Kurt Gailing Herbert Bura.

Als Kreischormeister konnte Holger Frank Heimsch gewonnen werden. Holger Frank Heimsch ist neben seiner Dirigententätigkeit beim Liederkranz Affalterbach in einigen weiteren Projekten unter anderem im Schwäbischen und Deutschen Chorverband sowie an der PH Ludwigsburg aktiv .

In ihren Ämtern bestätigt wurden als dritte Vorsitzende Dr. Tanja Schwickert, Beisitzerin Beate Kircher, Bezirkschorleiterin Christel Pechmann sowie der erste Vorsitzende des Kreis-Chores Gerd Warttinger und Kassier Hans Esslinger.

Neu begrüßt werden konnten Annika Druckenmüller und Vanessa Schuller, die für die Caruso-Fachzertifizierung der Kindertagesstätten zur Verfügung stehen. Anhand eines Stipendiums, das der Sängerkreis seit diesem Jahr an der PH Ludwigsburg für jährlich zwei Studenten ausgeschrieben hat, können Musikstudenten eine zusätzliche Ausbildung als Caruso-Fachberater absolvieren. Die Caruso-Plakette erhalten besonders musikalische Kindertagesstätten mit geschulten Erzieherinnen, die das fachgerechte Singen mit Kindern anhand einer Prüfung bestätigt bekommen.

Nach rund zweieinhalb Stunden konnte die neue erste Vorsitzende Jeanette Stuber einen kurzen Ausblick in die Zukunft des Chorverbandes geben, der neben Vizechorleiterschulungen, Stimmbildung und gemeinsamen, auch verbandsübergreifenden Projekten und Konzerten die Vereine auch weiterhin in rechtlichen und organisatorischen Fragen, Versicherung, Gema und Mitgliederverwaltung unterstützt. Mehr Zeit soll für die Jugendarbeit verwendet werden, die sich im Jahr 2015 mit einem Jugendtag im Blühenden Barock präsentieren möchte.

Sein 140-jähriges Bestehen feiert der Sängerkreis Mittlerer Neckar im Jahr 2019, dem eine lesenswerte Geschichte vorausgeht: Gegründet im Jahr 1879 unter dem damaligen Namen „Sängerbund vom mittleren Neckar“ wurden in den Anfangsjahren 13 Mitgliedsvereine gezählt. Ziel war, das gemeinsame Singen auch vereinsübergreifend zu organisieren, so zum Beispiel bei Gaufesten und Preissingen. Im Laufe der Jahre konnten neue Mitglieder hinzugewonnen werden, und beim 25-jährigen Bestehen im Jahr 1904 wurden bereits insgesamt 23 Vereine gezählt.

Bis 1914 hatte der Sängerbund seinen Bestand gesichert und fungierte mit geregelten Statuten. Nach harten Jahren während des Ersten Weltkrieges fanden sich die Funktionäre zusammen und beschlossen im Jahr 1920, den Sängerbund weiter bestehen zu lassen. Die Bemühungen um die qualitative Steigerung der Gesangsvorträge in den Mitgliedschören und die Neugestaltung von Gaufesten wurden vorrangige Themen im Vorstandsgremium. Und so konnte im Jahr 1929 das 50-jährige Bestehen des Sängerkreises gefeiert werden. Weitere Kriegsjahre zogen ins Land und der Sängerkreis traf sich erstmals wieder im Jahre 1949 mit Vertretern der ehemals angehörigen Vereine. Der inzwischen in den „Schillergau“ eingegliederte Sängerkreis beschloss 1950 seine Neugründung unter altem Namen und feierte dies mit einem „Fest des Wiedererstehens“.

In den folgenden Jahren wurden feste Jahresprogramme mit Chorleitertagungen, Wertungssingen und Versammlungen veranstaltet, die neue Mitgliedsvereine brachte. Mit dem 75jährigen Bestehen im Jahre 1954 wurde nun auch die neue Kreisfahne eingeweiht.

Bewährtes erhalten, alte Traditionen erneuern hieß es einst. Und so ist der Sängerkreis inzwischen auch auf digitaler Ebene sowie den sozialen Netzwerken etabliert.

Neuigkeiten sind zu finden unter www.skmn1879ev.de oder auf der Facebook-Seite des Sängerkreis Mittlerer Neckar 1879.