Die Gäste vom Neckar erfreuen sich in Bauerbach am Beisein von Schiller und Henriette von Wolzogen (sitzend Mitte). Foto: Senioren-Union

Weimar, Erfurt und Gotha waren unter anderem Stationen eines Ausflugs. Dabei war auch Zeit für eine gemütliche Kutschfahrt.

Marbach/Bottwartal - „Reisen bildet“, so haben Mitglieder, Freunde und Gäste der CDU Senioren-Union Stadtverband Ludwigsburg und Umgebung eine Kulturreise „Auf den Spuren Schillers“ erlebt.

Drei Tage folgten die Mitglieder der CDU Senioren-Union dem jungen Schiller zu seinen Wirkungsstätten. Wir lernten den jungen Rebellen, grandiosen Dichter und Professor Friedrich Schiller an historischen Schauplätzen kennen. Dem jungen Schiller führte seine Flucht aus seiner Garnison im Dezember 1782 das erste Mal nach Thüringen. Viele seiner Wirkungsstätten laden heute zum Besuch ein. Wir fuhren von unseren Einstiegstellen Marbach, Neckarweihingen und Ludwigsburg im komfortablen Reisebus auf der Autobahn in Richtung Norden.

Nach unserer beliebten Frühstückspause ging es dann weiter nach Würzburg und in den Thüringer Wald nach Bauerbach. Das kleine Dorf Bauerbach, 300 Einwohner, unweit von Meiningen, hat Geschichte, besser Theatergeschichte geschrieben. Hierher kam am 7. Dezember 1782 der junge Friedrich Schiller inkognito als „Dr. Ritter“. Der 23-jährige Militärarzt war auf der Flucht vor seinem Landesfürsten Herzog Karl Eugen von Württemberg und fand Asyl bei der großherzigen Henriette von Wolzogen auf deren Landgut. Die unfreiwillige Idylle währte acht Monate und wurde eine fruchtbare Schaffensperiode. Schiller vollendete das Drama „Kabale und Liebe“ und begann die Arbeit an „Don Carlos“.

Nach Ankunft in Bauerbach aßen wir im Gasthof „Zum braunen Ross“ zu Mittag. Hier aß und trank der Dichter während seines Aufenthaltes in Bauerbach. Seine „Wundersame Historia“ schrieben die Bauerbacher an die Fassade des Hauses. Während des Mahls traten durch die Tür der Gaststätte Frau Henriette von Wolzogen und der junge Friedrich Schiller. Fast Ebenbilder beider Personen, Aussehen und Größe, alles eine wunderbare Historica. Danach besuchten wir das Haus, in dem Schiller während seines Aufenthaltes wohnte. Im Haus befindet sich eine interessante Ausstellung. Die Räume sind zeitgenössisch eingerichtet.

Danach reisten wir durch die herrliche Naturlandschaft des Thüringer Waldes in die Residenzstadt Gotha. Die Stadt bietet mit dem historischen Stadtkern, der Margaretenkirche und dem Augustinerkloster und dem Schloss Friedrichstein ein reiches Erbe. Wir waren begeistert. Im Hotel „Best Western Lindenhof“ bezogen wir unsere Zimmer. Am nächsten Tag standen Weimar und Erfurt auf dem Programm. Wir besuchten die gelobten Wege der Deutschen Klassik. Goethe, Wieland und eben auch Schiller lebten hier, und im Nationaltheater wurde am 6. Februar 1919 die sogenannte Weimarer Republik ausgerufen. In der Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, wohnten die Dichter und wurden ihre Werke uraufgeführt. Danach folgte eine gemütliche Kutschfahrt durch die Stadt und den Park an der Ilm.

Danach besuchten wir die thüringische Landeshauptstadt Erfurt mit ihrem schönen mittelalterlichen Stadtkern. Er zählt zu den am besten erhaltenen mit seinen schmucken Patrizierhäusern und liebevoll rekonstruierten Fachwerkhäusern.

Die bekannten Wahrzeichen von Erfurt sind das Ensemble des Domes von Sankt Marien und der Serverkirche sowie die Krämerbrücke. Mit 120 Metern Länge und 32 Häusern ist sie die längste komplett bebaute Brückenstraße Europas. Schon immer zog Erfurt als wirtschaftliches, geistiges, kulturelles und politisches Zentrum Thüringens große Persönlichkeiten, wie Luther, Goethe, Schiller, Bach und Liszt, an. Daran erinnern noch heute Bauten in Erfurt.

Wir entdeckten diese wundervolle Stadt auf den Spuren von Schiller.