Florian Biehler Foto: privat

Florian Biehler und Tobias Glaninger leiten die Tour des Evangelischen Jugendwerks. 1100 Kilometer sind es bis zur französischen Atlantikküste.

Bottwartal - Radler aufgepasst: Eine Gruppe junger Männer macht sich unter der Schirmherrschaft des Evangelischen Jugendwerkes Marbach/Bottwartal während der Sommerferien auf den Weg an die französische Atlantikküste. Wer in der bis zu 20-köpfigen Gruppe mitradeln will, ist willkommen. Eine Spazierfahrt wird es wohl nicht, aber immerhin: Die Rückfahrt ist mit der Bahn. Wir haben uns mit den beiden Leitern Tobias Glaninger und Florian Biehler unterhalten.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Radtour für eine Gruppe junge Männer nach Frankreich an den Atlantik anzubieten?
Tobias Glaningerprivat Tobias Glaninger:
Wir sind vor zwei Jahren in einer Gruppe mit dem Rad von Kirchberg aus an den Bodensee gefahren. Als mein Vater sagte, er sei mit 20 Jahren quer durch Frankreich geradelt, hat mich das herausgefordert. Jetzt wollen wir die rund 1100 Kilometer von hier bis nach Saint Nazaire in einer Reisegruppe im Rahmen des Programms des evangelischen Jugendwerks zurücklegen.
Warum fahren Sie nicht zu zweit – und tun sich den Stress an, eine Gruppe zu leiten?
Florian Biehler:
Wir hatten in der Tat erst an eine kleinere Gruppe gedacht. Aber mit zwölf bis 20 Personen tun wir uns leichter, das Begleitfahrzeug zu finanzieren. In einer großen Gruppe macht es auch mehr Spaß, wir hoffen auf jede Menge spannender Erfahrungen.
Wie viele Kilometer legen Sie am Tag zurück?
Tobias Glaninger:
Die Fahrt vom 29. Juli bis 12. August enthält etwa sechs- bis siebenstündige Tagestouren von 90 bis 120 Kilometern. Ein Rennrad ist von Vorteil, aber muss nicht sein. Es empfiehlt sich aber, vorher ein bisschen zu trainieren. Vor allem legen wir Wert darauf, die Mitradler nicht zu über- oder zu unterfordern. Dazu bilden wir vier Gruppen à fünf Teilnehmer mit ähnlichem Leistungsvermögen. Immer ein Begleiter betreut eine dieser Gruppen.
Wo wird geschlafen?
Florian Biehler:
Wir übernachten in Zelten, außer bei der Halbzeit, wenn wir durch die Vogesen bis Paris gekommen sind. Dann steht erst mal ein Tag Pause und eine Übernachtung im Hostel und ein Stadtausflug zur Belohnung an. Anschließend geht es an der Loire weiter bis zur Mündung bei Saint Nazaire.
Was wird abends noch unternommen?
Florian Biehler:
Wenn wir so lange radfahren, werden wir abends zu müde sein, um noch viel zu unternehmen. Wir müssen ja noch die Zelte aufbauen, das Lagerfeuer machen und kochen.
Warum ist die Fahrt auf junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren begrenzt und findet ohne Frauen statt?
Florian Biehler:
Wir hätten das Angebot auch auf Frauen ausweiten können, haben aber darauf verzichtet, weil wir sonst noch mehr weibliches Begleitpersonal gebraucht hätten. So fährt nur meine Tante mit, die schon viele Lagerfreizeiten begleitet hat und auch ein gutes Händchen beim Kochen hat.
Wie christlich ist die Tour, wenn das Evangelische Jugendwerk Veranstalter ist?
Florian Biehler:
Uns sind christliche Werte wichtig, sodass wir uns in der Gruppe vertrauen können. Wir bieten zudem Gespräche an, werden vor dem Essen beten oder einen kleinen geistlichen Impuls geben. Wir denken, man kann auch gut als Nichtchrist bei uns mitradeln.