Die Mannschaft der HABO JSG in der Saison 2018/2019 (hinten von links): Foto: privat

Um in ihrem ersten Jahr in der A-Jugend-Bundesliga dagegenhalten zu können, hat die Mannschaft der Handballregion Bottwar in der Vorbereitung alles gegeben.

Bottwartal - Ihren definitiv größten Erfolg der noch jungen Spielgemeinschafts-Geschichte hat die HABO JSG Anfang Juni feiern können, als die männliche A-Jugend die Qualifaktion zur Jugend-Bundesliga geschafft hat. Nun ist es so weit. Mit der Partie gegen den SV Zweibrücken startet am Sonntag um 15 Uhr die Bundesliga-Saison – und alleine die Teilnahme ist wahrlich schon ein Gewinn. „Das ist ein Mega-Erfolg, der aber kein Zufallsprodukt ist. Wir haben unsere Chance gesehen und auf das Ziel hingearbeitet“, sagt Jürgen Buck, der Trainer der A-Jugend-Handballer, der sich auf eine harte Saison einstellt.

„Wir werden da teilweise gegen sehr übermächtige Gegner spielen müssen. Aber nichtsdestotrotz wollen wir da dagegenhalten und konkurrenzfähig sein. In so einer Liga kommt es auf Kleinigkeiten an, das wissen wir“, sagt Buck, der die Vorbereitung deshalb komplett auf die neuen Gegebenheiten angepasst hat. Anstatt wie andere Jugendteams erstmal eine lange Sommerpause einzuschieben, wurde nur kurz dem Nichtstun gefrönt. Ansonsten wurde geschwitzt, was das Zeug hält. „Wir haben zum Teil jeden Tag trainiert. Außerdem haben wir Testspiele gegen Aktive absolviert, um mit der Körperlichkeit, mit der es in der Bundesliga sicherlich zugehen wird, besser umgehen zu können. Das hat geklappt. Wir haben meiner Ansicht nach einen Schritt nach vorne gemacht“, berichtet der HABO-Coach. Künftig stehen vier Trainingseinheiten pro Woche auf dem Plan. „Da gehört Verzicht dazu. Das müssen die Jungs – die jetzt natürlich in einem Alter sind, in dem man ungern auf etwas verzichtet – lernen, und das ist Thema bei uns. Aber wir sind jetzt nun mal im Leistungsbereich“, stellt Jürgen Buck klar, der das Team im Kern bereits seit der D- und C-Jugend trainiert hat und somit bestens kennt.

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Mannschaft gerade einmal einen Abgang zu verschmerzen – jedoch einen, der ordentlich trifft. Fynn Nicolaus, in den vergangenen Jahren einer der Leistungsträger im Team – hat sich dem A-Jugend-Bunedsliga-Team des TV Bittenfeld angeschlossen. „Er wird uns fehlen. Er war einer der prägenden Persönlichkeiten bei uns. Ohne ihn werden wir unser Spiel etwas umstellen müssen“, erklärt Jürgen Buck. Im Gegenzug wechselten Rückraumspieler Paul Lang von der JSG Neckar/Kocher und Torhüter Adrian Zügel vom HC Oppenweiler/Backnang ins Bottwartal – beide mit einem Zweitspielrecht ausgestattet.

In der Vorbereitung hat man bei der HABO den Fokus auf die Abwehrarbeit gelegt hat. „Vor allem auf die Mentalität und Intensität. Denn die Abwehr wird eine zentrale Rolle spielen. Wir müssen geordnet stehen und dann darauf aufbauen“, sagt Jürgen Buck, der hauptsächlich mit einem 5:1-System spielen lassen will. „Wir werden aber auch mal ins 6:0 fallen“, meint er und kündigt an: „Alles in allem wird unser Spiel sehr variabel werden. Dadurch, dass nun in der Bundesliga – anders als sonst in der Jugend – Wechsel in der Abwehr und im Angriff möglich sind, steht uns ein erweitertes Spektum zur Verfügung, das wir ausnutzen werden.“ Ganz starr auf eine Position will der Trainer seine Spieler zudem nicht festnageln. „Es gibt einige, die auch mal an anderer Stelle aushelfen können. Man muss auch bedenken, dass wir nach wie vor in der Ausbildungsphase sind“, sagt Jürgen Buck.

Im Tor sind Eric Benke und Max Wien gesetzt. Eine klare Nummer eins gibt es jedoch nicht. „Beide sind große Torspieler, die aber in ihrer Spielweise verschieden sind“, sagt Buck. Hinzu kommt mit Adrian Zügel ein dritter Keeper, der in die Kategorie „kleiner, aber beweglicher“ fällt, wie es der HABO-Trainer formuliert. Er findet: „Die drei funktionieren hervorragend im Team.“ Auf Linksaußen hat der Coach mit David Schneider, Christof Ziegler und Maximilian Schädlich quasi die Qual der Wahl. „Wir haben auf dieser Position eine hohe Wettkampfsituation. Alle drei sind sehr schnelle Tempogegenstoßspieler“, berichtet Jürgen Buck, der zum Teil auch noch Finn-Luca Stewen auf dieser Position sieht – vorwiegend jedoch in der Abwehr.

Im Rückraum soll Levin Rill „aus der zweiten Reihe Tore mit vorbereiten“, sagt Buck. Paul Lang, der vorzugsweise im linken Rückraum agiert, beschreibt der Coach derweil als „sehr spielstarken Spieler“. Als einen der Schlüsselspieler sieht der HABO-Trainer seinen Sohn Timm Buck, der auf Rückraummitte zu Hause ist. „Ihn brauchen wir unbedingt. Er war in der Bundesliga-Quali einer unserer konstantesten Spieler und trägt auch in dieser Saison eine große Verantwortung.“ Gut entwickelt hat sich in Bucks Augen Philipp Storz, der wie Leon Tingler im rechten Rückraum agiert. Auf Rechtsaußen steht Lars Kevin Eisele als einziger Linkshänder parat. Am Kreis gibt es mit Colin Höcht, Florian Rempfer und Nick Luithardt derweil einige Alternativen.

Ziel der HABO-Jungs ist es, Platz sechs zu erreichen. Denn dieser berechtigt dazu, ein weiteres Jahr in der Handball-Bundesliga zu spielen. Die Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte müssen erneut in die Quali. „Das Ziel ist hoch gesetzt, ich weiß. Aber wir werden alles geben, um es zu erreichen“, sagt Jürgen Buck.