Michael Stettner bringt einige A-Jugendliche mit ins Team. Foto: Ralph Schönemann

Bei den Landesliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal wird dem angepeilten Aufstieg alles untergeordnet.

Bottwartal - Mit einer Niederlage beim SSV Hohenacker II in der Hinrunde hat das ganze Dilemma bei den Landesliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal seinen Anfang genommen. Bis zu diesem Zeitpunkt lief es bei den Bottwartälerinnen absolut nach Plan. Sie waren Erster und so dominant, dass wohl jeder sein Geld auf die SG gesetzt hätte, hätte er wetten können. Auf einmal war jedoch ein kleiner Knacks im Spiel des großen Aufstiegskandidaten. Weitere folgten. Drei Niederlagen in Folge und ein Unentschieden gegen die HG Steinheim-Kleinbottwar später sind nun Konsequenzen gezogen worden. Trainer Ralph König und sein Co-Trainer Nico Löbisch nahmen am Dienstagabend nach einem Gespräch mit der Mannschaft ihren Hut. Bereits am Donnerstag leitete Michael Stettner, der bisherige A-Jugend-Trainer der SG, das Training. Er sollte erst kommende Saison übernehmen, will nun aber Vollgas mit dem Team geben, damit es mit dem erhofften Aufstieg in die Württembergliga doch noch etwas wird. „Diesem Ziel gilt es alles unterzuordnen. Nach der Partie gegen die HG, in der man mutlos, emotionslos und ohne erkennbaren Siegeswillen auftrat, war deshalb klar, dass etwas passieren muss“, meint Ralph König.

Bereits am Sonntagabend, nach dem 28:28 gegen den Tabellenachten, war für ihn klar, dass er sich Gedanken machen muss. Es folgten ein Telefonat mit Nico Löbich und am Dienstag ein Gespräch mit der Mannschaft. „Da war schon klar, dass wir eine Entscheidung brauchen, dass sich etwas ändern muss“, meint König, der „die Saison gerne zu Ende gemacht hätte und enttäuscht darüber ist, dass es mit uns nicht geklappt hat. Aber es muss jetzt ein neuer Akzent, ein neuer Reiz gesetzt werden, damit es sicher mit dem zweiten Platz und der Aufstiegs-Relegation klappt. So konnte es nicht weitergehen.“ Da das Team aktuell drei Wochen Pause hat, ehe es am 2. April mit der Partie gegen den SV Heilbronn am Leinbach weitergeht, sei dies der perfekte Zeitpunkt gewesen für einen Schnitt. Das sieht auch Michael Stettner, der neue Coach, so.

„Wir werden die kommenden Wochen nutzen, um intensiv zu trainieren. Wir ziehen die Zügel jetzt noch einmal deutlich an, bevor dann am 2. April der Endspurt so richtig losgeht“, sagt er. Die Anfrage, bereits jetzt als Trainer der ersten Frauenmannschaft zu agieren, kam für ihn überraschend. „Ich hatte mich eigentlich auf ein paar Wochen Pause eingestellt und – zugegeben – auch darauf gefreut.“ Lange überlegen musste er aber natürlich trotzdem nicht. „Jede Spielerin hat Lust. Da ist Zug drin in der Mannschaft“, hat er am Donnerstagabend bei seiner ersten Einheit mit dem Team festgestellt. Sein Ziel: „Man hat in der Hinrunde gesehen, was möglich ist. Da wollen wir wieder hin. Wir möchten den zweiten Platz halten und werden alles dafür tun, um das zu schaffen.“ Mit dem Thema Relegation will er sich erst beschäftigen, wenn diese auch ganz sicher unter Dach und Fach ist. Dazu gilt es, den aktuellen Drittplatzierten, die HB Ludwigsburg, weiter auf Abstand zu halten.

Gelingen soll dies künftig auch mit ein paar neuen Gesichtern. „Ich werde ab sofort noch die ein oder andere Spielerin aus der A-Jugend mit dazu nehmen. Neben den beiden Torhüterinnen Carolin Frielitz und Samira Antl sowie Sophia Müller und Isabel Mangold – die alle vier schon mehrfach in dieser Saison beim Frauen-Team ausgeholfen haben – stoßen nun auch noch Danielle Pantle, Annika Gröger und Franziska Jakob zur Mannschaft. „Hier bin ich überzeugt davon, dass sie uns sofort weiterhelfen können und werden“, so Michael Stettner. „Dass Janina Spieth nach ihrem Kreuzbandriss bereits wieder dabei ist, ist natürlich super für die restliche Runde“, fügt Stettner an. Denn: „Sie ist neben Theresa Müller eine der tragenden Säulen.“

Während das Team nun alles daran setzt, um den Negativlauf zu beenden und wieder in die Spur zu finden, wird sich Ralph König eine Auszeit nehmen. Nico Löbich übernimmt derweil das Amt des Teammanagers und wird sich vermehrt um die Weichenstellung für die nächste Saison kümmern. Ob diese dann in der Landesliga oder in der Württembergliga stattfindet, wird sich zeigen.