Tim Wägerle (rechts) hat das 2:2 für den GSV Höpfigheim erzielt. Foto: Archiv (avanti)

GSV Höpfigheim II sowie GSV Pleidelsheim II setzen sich gegen klassenhöhere Teams durch und ziehen in Runde drei ein.

Bezirk -

Einige Überraschungen sowie spannende Duelle gab es am Mittwochabend in der zweiten Runde des Fußball-Bezirkspokals. In sieben Partien hätten Mannschaften aus unserem Verbreitungsgebiet zum Einsatz kommen sollen, da drei Partien jedoch noch im Vorfeld abgesagt wurden, wurden letztendlich nur vier davon ausgetragen. Während der GSV Höpfigheim II sowie der GSV Pleidelsheim II dabei die Sensation schafften und klassenhöhere Teams aus dem Wettbewerb beförderten, machten es der TSV 1899 Benningen gegen den GSV Pleidelsheim sowie Anadolu Marbach gegen den VfR Großbottwar lange Zeit ziemlich spannend.

Das im Blickpunkt stehende Bezirksliga-Duell zwischen dem TSV 1899 Benningen
und dem GSV Pleidelsheim
hatte es von Beginn an in sich. Beide Teams schenkten sich nichts und stürmten munter nach vorne. Am Ende setzte sich der Gast aus Pleidelsheim trotz 55-minütiger Unterzahl mit 4:3 (3:2) durch. „Die Mannschaft hat nach dem in meinen Augen unberechtigten Platzverweis von Aaron Hachmann die richtige Reaktion gezeigt“, fand GSV-Trainer Benjamin Thimm. Denn anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, schoss Marco Montesano sein Team mit 3:2 in Front (43.). Montesano war es auch, der den Torreigen in der 7. Minute eröffnete. Christian Widmaier glich anschließend nach einem Eckball zum 1:1 aus (15.), ehe Julian Kohl den GSV-Keeper tunnelte und auf 2:1 für den TSV erhöhte (21.). Robin Bender (30.) erzielte im Anschluss das 2:2, ehe Montesano den Gast dann in Front brachte. „In der zweiten Halbzeit wurde es schließlich in Unterzahl schwierig. Vom läuferischen Aufwand her war die Hälfte enorm. Aber meine Mannschaft hat ein gutes Spiel gezeigt und dann auch verdient gewonnen“, sagte Thimm, der jedoch die schlechte Chancenverwertung monierte. Denn nur Julian Reiser traf noch (90.), ehe Philipp Lauer (92.) nochmals verkürzte.

Ein Überraschungscoup gelang der zweiten Mannschaft des GSV Pleidelsheim,
die sich auf eigenem Platz mit 1:0 gegen die klassenhöhere SpVgg Besigheim durchsetzte. Das goldene Tor für den B-Ligisten erzielte Noyan Cevik in der 57. Minute.

Dank einer durchweg engagierten und disziplinierten Leistung setzte sich B-Ligist GSV Höpfigheim II
gegen Bezirksligist TSV Merklingen mit 3:2 (2:2) durch und dürfte damit wohl für eine der größten Überraschungen in der zweiten Bezirkspokal-Runde gesorgt haben. „Das war wirklich ein schöner Abend für uns“, resümiert GSV-Trainer Werner Wägerle nach dem Einzug in die dritte Runde und sagt: „Das hat sich Merklingen sicher anders vorgestellt.“ Sein Team ging bereits in der 20. Minute durch Björn Göhring in Führung, der Ausgleich folgte aber prompt. „Anschließend sind wir dann durch einen Elfmeter in Rückstand geraten, doch diesmal haben wir postwendend das 2:2 gemacht“, so Wägerle. Torschütze war Tim Wägerle. Obwohl Florian Rudel dann in der 38. Minute wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Feld musste, blieb der Außenseiter am Ball. „Merklingen hat zwar in der zweiten Halbzeit das Spiel gemacht, wir haben aber immer wieder Konter gesetzt“, berichtet Wägerle. Mit einem solchen markierte Tobias Kammerer schließlich den umjubelten 3:2-Siegtreffer (84.).

Spannend machten es Anadolu Marbach
und der VfR Großbottwar.
Erst im Elfmeterschießen fiel hier die Entscheidung zu Gunsten des VfR. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Omar Hellis hatte Anadolu in der 36. Minute mit 1:0 in Führung gebracht, ehe Großbottwar nur zwei Minuten danach durch Davide Pintus wieder ausglich. „Wir hatten dann 90 Prozent Ballbesitz und waren spielbestimmend, aber bei uns hat an diesem Tag einfach von Beginn an die Spannung gefehlt“, fand VfR-Trainer Perry Zuidema. So ging es bis ins Elfmeterschießen. Während Großbottwar nur einen der Strafstöße verschoss, langte Anadolu zweimal daneben, so dass die Sache beim Stand von 5:4 für die Gäste entschieden war und sie sich über den Einzug in Runde drei freuen durften.

Das Derby gegen den SGV Murr II,
die eigentliche erste Garde des Vereins, absagen musste der TSG Steinheim.
Schuld war Spielermangel. „Wir hatten bereits vergangenen Sonntag extreme Personalprobleme. Da standen mir gerade einmal neun Spieler zur Verfügung. Ich konnte dann jedoch mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft auffüllen“, berichtet TSG-Trainer Joachim Pollich. Bis zum Mittwochabend verschärfte sich die Lage dann aber noch einmal. „Erstens hatte ich zusätzlich zwei Schicht-Leute und zweitens hat die zweite Mannschaft zeitgleich in der Liga spielen müssen. Da konnte uns also keiner aushelfen“, erklärt Pollich. Die Folge: „Wir mussten uns zwischen dem Liga-Spiel der Zweiten und dem Pokal-Spiel entscheiden. Liga geht da natürlich vor. Auch wenn man so ein Derby eigentlich nicht absagt. Aber wir hatten keine andere Möglichkeit“, sagt Joachim Pollich entschuldigend.

Ebenfalls wegen Personalproblemen musste der GSV Erdmannhausen
seine Partie beim SKV Hochberg absagen. Dabei hätte es gar nicht so weit kommen müssen, hätte der Verband dem Antrag des GSV entsprochen, die Partie um eineinhalb Stunden nach hinten zu verlegen. „Um 18 Uhr arbeiten acht unserer Spieler noch. Da kriegen wir keine Mannschaft aufs Feld. Da unsere zweite Mannschaft an dem Abend auch gespielt hat, konnte ich mich da außerdem nicht bedienen“, erklärt Florian Eissler, der Erdmannhäuser Coach und meint: „Das ist ärgerlich. Vor allem, wenn man sich in der ersten Runde gegen einen Bezirksligist weiterkämpft und dann freiwillig zurückziehen muss.“ Mit 4:3 hatte sich der GSV in Runde eins gegen den FV Löchgau II durchgesetzt.

Ebenfalls nicht gespielt haben am Mittwochabend der FV Oberstenfeld
und der TSV Affalterbach,
da die Oberstenfelder ihre Mannschaft komplett aus dem Pokal zurückgezogen haben (wir berichteten). Der TSV Affalterbach ist somit eine Runde weiter und steht in Runde drei.