Der Neckar steht im Blickpunkt eines Aktionstags. Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Die schönen und die wilden Seiten des Neckars werden bei einem Aktionstag in Benningen am kommenden Sonntag beleuchtet. Das Programm ist bunt gemischt.

Benningen - Der Neckar: ein wilder Geselle, was der keltische Name bedeutet, war er beim Hochwasser 1978, über das Jürgen Berner vom Heimatverein Dokumente gesammelt hat, oder ein lieber Freund, wie Benninger Bürger finden, die in dem Gewässer ihre ersten Schwimmversuche unternommen haben. Am nächsten Sonntag werden bei dem Aktionstag „Unser Neckar“ rund um die Kelter Erinnerungen zusammengetragen, was der Landesfluss alles für die Menschen, die dort wohnen, bedeuten kann. Benninger Vereine und Organisationen, Bürger, die Schule und die Verwaltung bis hin zum Museum im Adler beteiligen sich an dem Aktionstag, der zum ersten Mal in Benningen stattfindet.

„Es ist ein schönes, abwechslungsreiches Programm zusammengekommen“, freut sich die Leiterin des Museums im Adler, Christina Vollmer, die am Sonntag durch die Sonderausstellung „Fluss+ – Der Neckar zwischen Bad Cannstatt und Benningen“ führen wird. Die Ausstellung zeigt, wie Verkehr, Handwerk, Menschen und Tiere das Bild des Neckars über die Jahrhunderte hinweg prägten beziehungsweise jetzt noch prägen. Begleitend dazu gibt es von 14 bis 17  Uhr ein Kinderprogramm, in dem die Kids beispielsweise Flöße basteln können.

Die diesjährige Themenausstellung „Zum Neckar im Museum“ war in Benningen der Hauptgrund, sich zum ersten Mal an dem landesweiten Aktionstag zu beteiligen. Auch in Marbach gibt es Veranstaltungen (siehe Infobox), zudem haben die Schleuse Pleidelsheim und das Wehr in Freiberg-Beihingen ihre Türen für Besucher geöffnet. Der Schwerpunkt des Aktionstags in der Region ist aber in Benningen. Vorträge in der Kelter ergänzen das Programm im Museum. Jürgen Berner vom Bund für Heimatkunde hat Dokumente vom Jahrhunderthochwasser 1978 zusammengetragen und will auch zu anderen Ereignissen rund um den „wilden Neckar“ persönliche Erinnerungen wecken.

Um schönere Begebenheiten geht es in einer Runde, die Bürgermeister Klaus Warthon moderiert. Wie der Neckar früher den Ort und die Kindheit geprägt hat, erfahren die Zuhörer nämlich bei der Gelegenheit. „Manches ist schon aus der Ausstellung zu den 50er Jahren heraus entstanden“, berichtet Warthon von den Vorbereitungen. In den Vorgesprächen habe er selbst einiges Neues erfahren und hofft auf einen regen Austausch am Sonntagnachmittag.

Dritte im Bunde ist Verena Kuhnle vom Ordnungsamt. Sie hat die vielen Ideen koordiniert: von den Rundfahrten mit dem Feuerwehrboot bis hin zur Bewirtung durch die Fußballabteilung des TSV Benningen mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen in der Kelter. Die Organisatoren hoffen nun auf viele Besucher bei den Vorträgen und Gesprächen in der Kelter sowie den Angeboten im Museum.

Eine gute Beteiligung gab es schon einmal bei dem Fotowettbewerb „Mein, dein, unser Neckar – Bilder vom Fluss“ der Initiative „Unser Neckar“. Alle 47 aus Benningen eingesandten Fotos werden den Tag über in der Kelter ausgestellt. Um 17 Uhr werden dann die ersten drei Gewinner mit dem Benninger Sonderpreis geehrt. Auch die Arbeiten der Benninger Grundschüler sind ausgestellt. Die Kinder haben sich in Bildern, Schiffsmodellen, Brückenbauten und vielem mehr damit beschäftigt, wie sie heute mit dem Fluss in Benningen leben.