Campus haben vor rund 500 Besuchern am Samstagabend gerockt. Foto: avanti

Geschäftsleute und Gastgeber in der Kelter freuen sich über regen Zuspruch.

Benningen - Etwas ruhiger als sonst ging es zu, aber dennoch gut besucht waren die zahlreichen Angebote am Kirbewochenende. Los ging es mit dem Einschießen durch die Kirbebuben am Freitagabend und der anschließenden Party im Jugendclub. Am Samstag bei gutem Wetter herrschte viel Betrieb auf dem Vergnügungspark am Festplatz, während am Sonntag bei Regen und deutlich kühleren Temperaturen hier etwas weniger los war.

Über 500 Partygäste feierten mit der Band Campus am Samstagabend in der Kelter. „Das Konzert war nach einer Woche ausverkauft“, ist der Wirtschaftsleiter vom Musikverein Benningen Wolfgang Klein begeistert. Auch am Sonntag herrschte in der Kelter viel Betrieb. „Wir sind hoch zufrieden“, so Klein. Musikalisch übernahm mit der Bläserklasse, den Youngstars und der Jugendkapelle hier der Nachwuchs die Regie. Einziger Wermutstropfen war, dass man sich nach vier Jahren von Dirigent Andreas Heck verabschieden musste. Übergangsweise führt Rudi Reindl das Orchester. Einige Meter weiter beim Café der Kirbemütter und –väter konnte man sich nach den deftigen Genüssen in der Kelter noch mit Kaffee und Kuchen stärken und die neue Sonderausstellung in Augenschein nehmen.

Gestern hatten zudem die Geschäftsleute im Ort und im Gewerbegebiet ihre Türen geöffnet. Mit Schirm und wetterfester Kleidung waren etliche Benninger im Flecken und im Industriegebiet unterwegs. Zahlreiche Geschäftsleute waren bei der Aktion mit im Boot, um Stammkunden wie neue Interessierte über ihre Angebote zu informieren. Dabei wurde auch gut bewirtet. Benninger Firmen und Einrichtungen präsentierten ihre Angebote der Öffentlichkeit. „Der Beginn war etwas verhalten, aber jetzt merkt man, dass die Leute doch noch kommen“, freute sich Handwerker Herbert Klein über volles Haus beziehungsweise Halle. Bei vielen Aktionen vom Luftballonwettbewerb bis hin zum kostenlosen Augencheck lohnte es sich hereinzuschauen, mit einem Glas Sekt oder Saft anzustoßen und einfach ein wenig zu plaudern. „Das ist der Sinn eines verkaufsoffenen Sonntags, dass man miteinander ins Gespräch kommt“, sagte der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Jürgen Brendel. Dem Wetter entsprechend sei die Resonanz ganz ordentlich. „Von daher können wir zufrieden sein.“

Die Besucher nutzten das Angebot, das Auto stehen zu lassen und mit dem Zügle die einzelnen Stationen anzufahren. So auch den Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal. „Bei uns ist es warm und gemütlich und bei der Tombola gibt es keine Nieten, nur Gewinne“, freute sich Kindergartenleiterin Saskia Franz.

Auch bei schlechtem Wetter startete der Hubschrauber. Für einen erfahrenen Piloten wie Matthias Schuster ist „das bisschen Regen“ kein Problem. Bis zum Nachmittag hatte er schon sechs Runden mit insgesamt 30 Fluggästen gedreht. „Wir dürfen nur bis 300 Meter hoch, aber da sieht man ja schon einiges vom Ort und der Umgebung.“

Glühwein war zwar gefragter als kalter Sekt, aber bei Jubiläumsrabatten und guten Angeboten wurde so manchem warm ums Herz. Begehrt war auch der Apfelsaft, den der Arbeitskreis Asyl verkaufte.

Höhepunkt und Abschluss der Kirbe ist die Sargverbrennung und das Feuerwerk am heutigen Montag. Mit viel Getöse tragen die Kirbebuben die Kirbe zu Grabe. Der Trauerzug mit dem Sarg startet um 19 Uhr von der Gemeindehalle und zieht dann den Dengelberg hinunter zur Kelter. Sowohl die Ludwigsburger als auch die Beihinger Straße und somit die gesamten Ortsdurchfahrten in Benningen sind heute am frühen Abend gesperrt. An der Kelter wird der Pfaff den Benningern wieder die Leviten lesen, was die Kirbebuben mit dem traditionellen „Refrä“ beantworten: „Denn egal, was passiert, mir haltet scho zamma. / Weil mir Benninger send ond aus Benniga stamma. / So war’s, so isch’s und wird’s au emmr so bleiba. / Kirbe isch Tradition, ons kann koiner vertreiba!“ Beim Abschluss am Bootshaus wird der Sarg im verbrannt.