Schweres Werkzeug ist in Mundelsheim zum Einsatz gekommen. Foto: avanti

Die Freiwilligen Feuerwehren von Benningen und Mundelsheim feiern jeweils Feste. Beide Wehren eröffneten ihre Feier mit einer spannenden Übung.

Benningen/Mundelsheim - Die Feuerwehren von Benningen und Mundelsheim haben am Wochenende mit Festen Flagge gezeigt. Die Übungen zu Beginn am Samstag boten Einblicke in ihren Alltag. In Mundelsheim etwa lag an der Ecke Linden/Neuweiler Straße ein Auto auf dem Dach. Einer der Feuerwehrleute spielte den eingeklemmten Fahrer. Die anderen machten sich daran, ihn in vielen genau aufeinander abgestimmten Schritten so behutsam wie möglich aus dem Wrack zu befreien.

Die Kameraden müssten sich völlig aufeinander verlassen können, sagte Kommandant Thomas Giepen, der den Zuschauern erklärte, was da genau vor sich ging. Auf einer roten Plane wurde das Gerät bereit gelegt, das die Feuerwehr benötigte, auf eine gelbe kam alles, was aus dem Auto geborgen wurde, die blaue Plane hielt medizinisches Equipment vor. Einige der Mundelsheimer Kameraden seien rettungsdienstlich weitergebildet, und die Mundelsheimer Wehr sei technisch sehr versiert, da zu ihrem Einsatzgebiet die Autobahn 81 gehöre, so Giepen. Nach unzähligen Handgriffen und dem Einsatz einer großen Hydraulikschere wurde schließlich das rundum abgeschnittene Dach samt Fahrer unter dem Rest des Autos herausgezogen. Die Zuschauer staunten und schienen geradezu erleichtert nach dieser spektakulären Bergung.

Bürgermeister Holger Haist hob in seinem Dank für den Dienst der Feuerwehr deren Fleiß hervor. Neben den vielen Aufgaben und Einsätzen das ganze Jahr über habe sie noch ihren zweitägigen Tag der offenen Tür organisiert. Da waren auch die baulichen Aktivitäten der Floriansjünger zu sehen. Parallel zur Erneuerung der Elektrik im Feuerwehrhaus durch die Gemeinde haben sie in hunderten von ehrenamtlichen Arbeitsstunden den Schulungsraum, das Büro und die Küche renoviert. Zum Barbetrieb am Samstagabend gab es Party Rock und Pop mit der Band Besser live. Der Sonntag startete mit einem Gottesdienst, am Nachmittag war die Jugendwehr in Aktion zu sehen.

Genau eine Woche vor dem großen Wettbewerb in Gerlingen zeigte beim Benninger Feuerwehrfest eine Gruppe die Übung, mit der sie das silberne Leistungsabzeichen holen möchte. Bürgermeister Klaus Warthon lobte dabei die Kooperation mit Feuerwehrmännern und -frauen aus Ludwigsburg, Freiberg und Affalterbach. Kommandant Alexander Essig erklärte, dass für die Übungen dieses Wettbewerbs nur sehr große Wehren eine Gruppe zusammen bekämen. Seit März übt er mit seiner Gruppe wöchentlich zweimal. Da muss jeder der standardisierten Anweisungen von einem Kameraden zum andern und an die Leitstelle und jeder Handgriff sitzen, macht Essig klar. Die Geräte müssen mit ganz bestimmten Knoten befestigt werden, und wehe, es rutscht eines aus der Hand. Da sind schnell ein paar Strafpunkte gesammelt. Auch in Benningen ging es darum, eine Person aus einem Auto zu retten. In diesem simulierten Fall war das Dach von einem Baum eingedrückt worden. Am nächsten Samstag, 20. Juni, startet die Benninger Gruppe als allererste in Gerlingen, und zwar um 6.45 Uhr.

Auch die Benninger Wehr fand, nach dreijähriger, terminlich bedingter Pause, noch die Zeit, wieder ein Fest zu organisieren. Es soll nun wieder alle zwei Jahre stattfinden. Am Samstagabend spielte die Gruppe Campus, am Sonntagmorgen der Musikverein. Das Café Sankt Florian sorgte für Verköstigung. Die Jugendfeuerwehr war unter anderem für die Hüpfburg und das Glücksrad zuständig. Außerdem präsentierte sie am Sonntag eine Übung. Bürgermeister Klaus Warthon hatte sich bei allen Spendern bedankt, die die Jugendfeuerwehr anlässlich ihres zehnjährigen Geburtstages unterstützten.