Bernd Heidelbauer blickt auf ein intensives Leben zurück. Foto: Archiv (geschichtenfotograf.de)

Der Benninger Gastrosoph Bernd Heidelbauer feiert am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag.

Benningen - Erst vorgestern hat der Gastrosoph Bernd Heidelbauer seinem „Ausgehkumpel“ aus seiner Zeit Ende der 60er-Jahre in Schwabing zum Geburtstag gratulieren können: Eric Clapton. Und das ist bei weitem nicht der einzige prominente Name in der Freundesliste des „Menschenfischers“, wie sich der Benninger bezeichnet. Da wäre Christine McVie von Fleetwood Mac, Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger oder Schauspieler Ulrich Tukur. Damals, in den 1960er-Jahren hätte es am 1. April vermutlich eine große Sause in einem der berühmten Szenelokalitäten in Stuttgart, München oder Berlin gegeben. Seinen 70. Geburtstag am heutigen Samstag lässt Bernd Heidelbauer ruhiger angehen. Er will den Tag mit seiner „Muse“ am Bodensee verbringen.

Vom Pomp der wilden Jahre, als der Benninger mit Goldschmuck behangen im Rolls Royce vorgefahren kam, ist nicht viel geblieben. Als Bernd Heidelbauer nach einer steilen Karriere 1988 New York erobern möchte, wird er vom Manager der Basketball-Showtruppe Harlem Globetrotters übers Ohr gehauen. Er vermietete ihm ein Lokal, das einem anderen gehörte. Zusammen mit dem amerikanischen Traum ging eine Million Mark den Bach runter.

Doch Geld und Ruhm seien ohnehin längst nicht mehr seine Antriebsfedern, sagt Heidelbauer, der inzwischen wieder in Benningen, und zwar dort, wo er einst das erste Bernds Lädle eröffnete, angekommen ist. Und das wortwörtlich. Bernd Heidelbauer hat nach einem intensiven Leben seine Mitte gefunden. Er sei ein Brückenbauer, der die unterschiedlichsten Typen zusammenbringt. „Freundschaften sind das, was zählt“, so Bernd Heidelbauer.

Nicht nur in Benningen ist der Mann, der noch immer extravaganten Schmuck trägt, stolz seinen grauen Rauschebart vorzeigt und sich in nicht alltäglicher Kleidung wohlfühlt, eine Erscheinung. Sein VVS-Seniorenticket führt in noch immer regelmäßig in seine ehemaligen Residenzen nach Stuttgart. Bernds Lädle, das Künstlerhaus, oder das Gil’s-Bistro – wer die angesagtesten Lokale der Stadt aufsuchen wollte, kam an Bernd nicht vorbei. Als er die Society-Treffpunkte verkauft hatte, konnte er – wohl manches Mal zum Frust der heutigen Besitzer – lebenslanges freies Essen und Trinken aushandeln.