Foto: Frank Wittmer

Die ehemalige Gaststätte lässt sich für Asylbewerber in der Anschlussunterbringung schnell herrichten.

Benningen - In den farbigen Containern im Gewerbegebiet Unteres Wörth sind seit mehr als einem Jahr 48 junge Männer aus verschiedenen Nationen untergebracht. „Die Verfahren dauern sehr lang“, beklagte Bürgermeister Klaus Warthon jetzt in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.

Anerkannte Asylbewerber sollen möglichst in ihrer bisherigen Wohnortgemeinde untergebracht werden. „Das macht ja auch Sinn, weil sie in Benningen schon integriert sind. Allerdings können wir nicht alle unterbringen.“ Es sei weder klar, wann noch wie viele Flüchtlingen Wohnungen in der Neckargemeinde beziehen werden. „Fakt ist nur, wir müssen für die Unterbringung sorgen, und wir müssen darauf vorbereitet sein, wenn es so weit ist.“ Von den verschiedenen Häusern, die sich im Gemeindebesitz befinden, eignen sich die oberen Stockwerke der ehemaligen Gaststätte Krone am besten. Die Gemeinde hat das Gasthaus nach der Schließung im vergangenen Jahr gekauft. Die Wohnung im Obergeschoss lasse sich mit geringem Aufwand bezugsfertig herrichten, informierte Verena Kuhnle, die Leiterin des Ordnungsamtes. Auch das „Jägerstüble“ genannte Nebenzimmer ließe sich in vier Doppelzimmer unterteilen.

Für den Einbau einer Küche und die Sanierung der Sanitärräume rechnet die Gemeinde mit 10 000 Euro. In der Wohnung unterm Dach könnten sechs bis zehn Personen untergebracht werden, im Jägerstüble bis zu acht Personen. „Das sind die Ex-tremzahlen bei Maximalbelegung, besser wäre es natürlich, die Räume wären nicht voll belegt“, so Warthon. Die Gaststätte im Erdgeschoss bleibe erst mal ungenutzt.

In eineinhalb bis zwei Jahren wolle man den Bereich, zu dem auch das Gebäude Hermannstraße 1 gehört, städtebaulich neu ordnen. Bis dahin werde man sich über einen neuen Standort für eine Unterkunft Gedanken machen. Diese könnte in Containern oder – wie in Marbach geplant – in einem Gebäude in Einfachbauweise entstehen. Die Hermannstraße 1 eigne sich weniger für die Unterbringung von Flüchtlingen, weil die Heizung nicht ausreich. Allerdings soll eine der freien Wohnungen für anerkannte Asylbewerber vorgehalten werden, die aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen müssen, was ein Wunsch des Arbeitskreises Asyl war.

Die übrigen Gebäude, Beihinger Straße  14 und das „Expressstüble“ Bahnhofstraße 22, seien baulich in einem weniger geeigneten Zustand. In der Obdachlosenunterkunft im Wasen müssen Wohnungen für Notfälle frei bleiben.