Auf dem Rummeplatz kommt Freude auf. Foto: Dominik Thewes

Die Kirbe in Benningen vereint Tradition und Vergnügen. Noch bis heute Abend feiert die Neckargemeinde.

Benningen - Wie lange die Tradtion zurückreicht, lässt sich kaum noch erkunden: Die „Benninger Kirbe“, die jedes Jahr am Sonntag vor Martini, das ist der Sonntag vor dem 11. November, stattfindet, ist im Umkreis der Gemeinde die Attraktion schlechthin. „Die Geschichte der Kirbe, die etwa um 1900 eingeführt wurde, geht auf den Brauch des Kirbevergrabens zurück und wird heute noch von ungefähr 20-jährigen Männern aus Benningen – den Kirbebuben – organisiert“, heißt es auf den Seiten des Kirbevereins. Die Kirbebuben finanzieren das Fest und sammeln Geld für einen gemeinnützigen Zweck.

Fest steht: Die traditionsreiche und wohl älteste Kirbe im Landkreis Ludwigsburg wird immer noch intensiv gepflegt. Mit dabei sind neben dem heuer 17 „Buben“ starken Jahrgang die Gemeindeverwaltung, der Musikverein und die Benninger Wirte, die teilweise extra zur Kirbe ihre Stuben öffnen und mit besonderen Angeboten locken.

Brechend voll war es bereits am Samstagabend in der Kelter, wo die Kultband Campus kräftig einheizte. „Es war so viel Andrang, dass wir einige Leute wieder wegschicken mussten“, berichtet Jugendleiterin Daniela Fischer. Die Stimmung war gut, es wurde fröhlich gefeiert bis in die Nacht.

Auch am Sonntag war die Kelter gut besucht. Mit bis zu 70 ehrenamtlichen Helfern hatte man das beliebte Kirbeessen mit Sauerbraten und Spätzle im Angebot, freut sich der Teamleiter Wirtschaft im MV, Wolfgang Klein. Man rechne mit 200 Gästen zum Mittagstisch.

Der Musikverein Schwaikheim, mit dem man eine jahrzehntelange Freundschaft pflegt, spielte beim Gegenbesuch in Benningen auf, damit die hiesigen Musiker sich ganz auf die Küche konzentrieren können. Am Nachmittag griffen die Benninger Musiker dann selbst zu den Instrumenten: Die Bläserklasse und Youngstars des Musikvereins zeigten ihr Können, gefolgt von der Jugendkapelle und dem Konzert mit dem Orchester des Musikvereins Benningen.

Im Vergnügungspark auf dem Festplatz drehten sich Karussell und Boxautos. Nebenan in der Halle in der Au fanden am Samstag die Ringkämpfe des KG Benningen II / Marbach und des RSV Benningen I statt. Der Kirbekick TSV 1899 AH gegen TSV 1899 Benningen II war ein weiterer sportlicher Höhepunkt des Wochenendes. Auch am Sonntag wurde Hand- und Fußball gespielt, so dass dem Publikum viel geboten war.

Heute geht die Kirbe mit der traditionellen Sargverbrennung zu Ende. Um 19 Uhr beginnt der Trauermarsch der Kirbebuben von der Gemeindehalle über die Langestraße und Ludwigsburger Straße zur Kelter. Die Ortsdurchfahrt ist bis etwa 20.30 Uhr gesperrt. Vor der Kelter hält der „Pfaff“ die Kirbepredigt, in der das Geschehen in der Welt und in dem Neckarort kräftig durch den Kakao gezogen wird.

Mit der Sargverbrennung und dem Feuerwerk endet das Kirbetreiben. Ab 21 Uhr spielt zum Abschluss die Band Dicke Fische in der Kelter bei freiem Eintritt.