Dominik Wels (links) und Daniel Bunderla (rechts) feiern mit Torschütze Marco Djurdjevic. Foto: avanti

Der TSV 1899 Benningen schlägt den GSV Pleidelsheim in der Bezirksliga in einem spannenden Duell 2:1 (2:0).

Benningen -

Es ging turbulent los, und es endete turbulent. Das Derby in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem TSV 1899 Benningen und dem GSV Pleidelsheim hatte es gestern Mittag ordentlich in sich. Bereits nach zwei Minuten lag der Ball das erste Mal im Tor, im Anschluss gab es einige hitzige Szenen und einen Platzverweis. Am Ende konnten die Hausherren passend zu ihrer jährlichen Kirbe jubeln. Sie gewannen mit 2:1 (2:0), bleiben dadurch auf Platz neun und haben sich etwas Luft auf die Abstiegszone verschafft. In eben dieser befindet sich der GSV Pleidelsheim weiterhin. Für das Team wird es langsam immer enger. „Gerade ist es einfach schwer – vor allem mit all den Verletzten, die wir haben“, meinte Co-Trainer Achim Merkler, der mit dem Auftritt seiner Jungs in der zweiten Halbzeit aber zufrieden sein konnte.

Mit 0:2 lagen die Gäste zur Pause hinten, ans Aufgeben dachten sie aber nicht. Vielmehr fingen sie jetzt erst richtig an zu spielen. Während die Benninger die erste Halbzeit klar für sich entschieden, agiler, aggressiver und vor allem torgefährlich waren, legten die Pleidelsheimer nun wahren Kampfgeist an den Tag und wurden von Minute zu Minute offensiver. Bereits in der 52. Minute hätte Thomas Muth mit einem hohen Ball auf 1:2 verkürzen können, da Benningens Keeper Tim Sackmann daneben griff. Der Anschluss fiel jedoch erst 20 Minuten später – per Foulelfmeter. Sascha Ebert verwandelte sicher, nachdem Adrian Betz zuvor von Daniel Bunderla gefoult worden war. Bunderla sah bei dieser Aktion seine zweite gelbe Karte und musste somit mit Gelb-Rot vom Feld.

Der GSV sah nun nach dem Tor und dem Platzverweis seine Chance gekommen, die Partie zu drehen. Das Team von Trainer Kurt Kratochwil drückte, was das Zeug hielt und kesselte die Hausherren fast schon in deren Hälfte ein. Eine Flanke folgte auf die nächste, Freistöße folgten Eckbällen. Jedoch ohne den nötigen Erfolg. Benningen wirkte in dieser Phase völlig hektisch, schaffte keinerlei geordnetes Aufbauspiel mehr, sondern verteidigte nur noch, was das Zeug hielt. Allen voran Torhüter Tim Sackmann, der den Gastgebern den Sieg gleich mehrfach festhielt. Erst war er bei einem donnernden Schuss von Sascha Ebert aus rund 25 Metern zur Stelle (74.), später entschärfte er einen Knaller von Daniel Pfeiffer (90.), ehe er einen Kopfball von Julian Reiser in der Nachspielzeit gerade noch zur Ecke lenken konnte. „Er hat wirklich gut gehalten“, lobte Benningens Spielertrainer Marc Reinhardt und meinte: „Wenn du in einem engen Spiel 20 Minuten lang zu zehnt spielst, dann wird es logischerweise hektisch. So etwas trainiert man im Training ja nicht.“

Pleidelsheims Co-Trainer Achim Merkler sprach von „Pech“, das sein Team letztlich hatte, aber auch von einer nicht sehr guten ersten Hälfte seiner Mannschaft. „Am Anfang haben wir nicht dagegen gehalten. Das 1:0 haben wir uns dann auch noch selbst eingeschenkt. Das darf nicht passieren.“ Nach einem Rückpass wusste GSV-Keeper Joshua Pfahl nicht, wohin mit dem Ball. Anstatt ihn einfach weit wegzuschlagen, spielte er letztlich so lange damit herum, bis Marco Djurdjevic ihm den Ball abnahm und zum 1:0 (2.) abstaubte. Es war ein Start nach Maß für die Gastgeber, die in der 36. Minute das 2:0 nach einem wunderschönen Angriff nachlegten. Thiemo Storz war auf der rechten Seite schneller gestartet als die GSV-Abwehr, zog dann in den Strafraum und legte zurück auf den heranstürmenden Dominik Wels, der den Ball nur noch in die Maschen dreschen musste.

„Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden. Wir wollten dann schnell das 3:0 nachlegen, damit es nicht noch einmal eng wird“, verriet Marc Reinhardt den Benninger Matchplan zur Pause. Da das 3:0 aber eben nicht gelang, wurde es doch eng und spannend. „Am Ende haben wir glücklich, aber verdient gewonnen, glaube ich“, so Reinhardt. Achim Merkler fand: „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“ TSV 1899 Benningen:
Sackmann – Storz, Lauer, B. Clauss, Ferrara (69. Heim) – D. Claus (90. Michelfelder), Bunderla, Mandau, Demircan (86. T. Holl) – Djurdjevic, Wels (73. K. Holl). GSV Pleidelsheim:
Pfahl – Tränkle, Hachmann (56. Zangl), Betz, Pace – Muth (73. Gamba), Rothkopf, Heusel, Onchoke (46. Ebert)– Pfeiffer, Bender (56. Reiser).