Der frühere Marbacher Stürmer Patrick Flamm möchte mit dem TSV 1899 Benningen seinem Ex-Verein die Punkte abnehmen. Foto: Archiv (avanti)

Im dritten Anlauf soll am Montag (15 Uhr) die Partie TSV 1899 Benningen gegen den FC Marbach steigen.

Benningen - Was für den Ruhrpott-Fußball das Derby Schalke gegen Dortmund ist, das ist hier in der Region die Bezirksliga-Partie zwischen dem TSV 1899 Benningen und dem FC Marbach, die am Ostermontag um 15 Uhr auf dem Programm steht. Okay, die „Liebe“ der rivalisierenden Fangruppen ist vielleicht nicht ganz so ausgeprägt. „Aber die Benninger werden gegen uns wieder doppelt motiviert sein“, ist sich der Marbacher Co-Trainer Haiko Eggert sicher. TSV-Coach Ulli Stiegler sieht in der Begegnung „die letzte Chance für den FC, oben dran zu bleiben. Daher werden sie uns sicher nichts schenken.“ Die Benninger benötigen allerdings ihrerseits im Abstiegskampf jeden Punkt.

In diesem Jahrzehnt gab es die Begegnung zwischen Benningen und Marbach in Punktspielen bislang elfmal. Nur eine einzige Partie endete dabei unentschieden, es war das 2:2 in Benningen in der Rückrunde der vergangenen Saison. Auffällig ist zudem: In keiner Saison gewann jede Mannschaft je eine Partie. Wer im Hinspiel siegte, ging auch im Rückspiel zumindest nicht als Verlierer vom Platz. Das würde in diesem Fall für die Marbacher sprechen, die zum Saisonauftakt 2:1 gewannen, „obwohl Benningen damals die bessere Mannschaft war“, wie Ulli Stiegler betont. Er war seinerzeit im Stadion, allerdings noch nicht als Trainer des TSV. Und noch ein interessanter Fakt zum Derby: Während die Benninger mit sechs Unentschieden die Remis-Könige der Liga sind, hat der FC Marbach in dieser Saison noch kein einziges Mal die Punkte geteilt.

So viel zur Statistik, die Wahrheit liegt aber bekanntlich auf dem Platz. Und dessen Unbespielbarkeit hatte dafür gesorgt, dass am Ostermontag bereits der dritte Anlauf genommen wird, dieses Derby endlich über die Bühne zu bekommen. Die beiden ersten Versuche waren witterungsbedingt abgesagt worden. Diesmal jedoch ist Ulli Stiegler zuversichtlich: „Der Platz ist in gutem Zustand, ich gehe davon aus, dass wir spielen können.“ Wobei für Haiko Eggert der Untergrund eher ein Unsicherheitsfaktor ist: „Der Montag soll zwar recht schön werden. Aber für die Tage davor ist Regen angesagt. Ich denke schon, dass der Platz sehr tief sein wird.“ Neben Eggert wird erstmals Andreas Wick beim FC auf der Trainerbank sitzen. Ironie des Schicksals: Das letzte Spiel als Trainer des TSV Grünbühl bestritt er Ende Oktober vergangenen Jahres in Benningen – und verlor mit 2:3. „Ich hoffe natürlich, dass es diesmal besser läuft“, sagt Wick. Für den TSV 1899 Benningen war es der bislang letzte Sieg in dieser Saison.

Aus Sicht von Ulli Stiegler wird es entscheidend sein, „die beiden FC-Stürmer Nesreddin Kenniche und Angelo de Capua so gut es geht in den Griff zu bekommen. Auch das Zentrum mit Kordian Zieba und Steffen Leibold ist sehr stark.“ Ansonsten wolle er sich nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen, der TSV müsse sein eigenes Spiel durchziehen. „Und es kann nicht sein, dass wir wieder vier Tore schießen müssten, um zu gewinnen“, mahnt er eine stabile Defensive an.

Aus Sicht von Haiko Eggert wird es für die Marbacher vor allem darauf ankommen, „eine genauso gute Einstellung an den Tag zu legen wie zuletzt gegen Rutesheim. Dann können wir auch unsere spielerischen Vorteile nutzen.“ Er hofft, dass es auf der Auswechselbank wieder etwas besser ausschaut als zuletzt. Zumindest Tim Vogel wird wohl wieder dabei sein. Ulli Stiegler wird dagegen bis auf den langzeitverletzten Felix Marquardt nach aktuellem Stand der Dinge aus dem Vollen schöpfen können.