Patrick Flamm wird nach seinem Treffer zum 2:1 von seinen Kollegen geherzt. Foto: avanti

Der Fußball-Bezirksligist TSV 1899 Benningen gewinnt das Nachholspiel gegen den TSV Münchingen zu Hause mit 2:1 (1:0).

Benningen -

Was für eine Partie! Da musste Marc Reinhardt, der Coach des Bezirksligisten TSV 1899 Benningen, gestern Nachmittag erst mal ganz tief durchatmen. „Ich bin total am Ende. Ich habe Krämpfe in beiden Beinen und kann kaum mehr stehen“, erklärte er völlig ausgelaugt nach dem Schlusspfiff und ließ sich entkräftet auf den Rasen fallen. Anstatt am Spielfeldrand die Kommandos zu geben, musste Reinhardt gestern gegen den TSV Münchingen selbst ran – und das über die kompletten 90 Minuten. Zu viele Akteure fehlten dem TSV für das Nachholspiel. „Uns war deshalb von vornherein klar, dass wir spielerisch nicht glänzen werden und können. Unser Anspruch war vielmehr, dass wir als Mannschaft auftreten, und das haben wir gemacht“, war der Coach zufrieden. Zumal am Ende einer wahren Abwehrschlacht auch noch ein 2:1-Erfolg seines Team stand. „Alle sind heute an ihre Grenzen gegangen, das war top“, resümierte Reinhardt.

Dabei waren es die Gäste, die von Anfang an spielbestimmend und um einiges gefährlicher waren. Immer wieder tauchten sie im und am Benninger Strafraum auf. Die Hausherren kamen indes kaum zu geordneten Angriffen, immer wieder half nur eines: den Ball hoch und weit aus dem Strafraum raushauen und hoffen, dass Patrick Flamm oder Marius Heusel den Ball festmachen würden. Dies gelang jedoch viel zu selten. Gefahr strahlten die Benninger keinerlei aus – und doch gingen sie in der 30. Minute in Führung. Durch einen Standard wohlgemerkt. Als die Münchinger Mauer und auch der gegnerische Keeper auf eine Flanke in den Strafraum zum großen Spielerpulk warteten, schlenzte Dennis Michelfelder den Ball aus rund 20 Metern frech rechts an der Mauer vorbei und direkt in die Maschen. Mit dem 1:0 ging es in die Pause, denn weitere Chancen in Hälfte eins gab es keine. Daran änderte sich auch nach Wiederanpfiff nur wenig, obwohl die eingewechselten Marco Djurdjevic und Arnaldo Malecek für mehr Wirbel im Angriffsspiel sorgten. Hauptaugenmerk lag aber weiterhin auf der Abwehr, die auch in den zweiten 45 Minuten genügend zu tun bekam. Immer wieder drückten die Gäste, kesselten die Hausherren fast schon im eigenen 16er ein, und wurden dafür schließlich auch belohnt. Nach einem Flankenlauf über die rechte Seite verlängerte Mario Andric den Ball weiter vors Tor, wo Marc Agyemang goldrichtig stand und nur noch den Fuß hinheben musste. Nun drückte der Gast auf die Führung, doch wie auch schon in Hälfte eins, als man eher dachte, Münchingen macht das Tor, war es wieder Benningen.

Nach einem abseitsverdächtigen Ball in die Tiefe zu Patrick Flamm lief dieser in der 82. Minute alleine aufs Tor zu und ließ dem Münchinger Keeper keine Chance: 2:1. „Ob wir schlechter waren oder nicht, das ist mir heute total egal. Ich bin einfach nur happy darüber, wie alle gekämpft und sich reingeworfen haben“, resümierte Marc Reinhardt im Anschluss. TSV 1899 Benningen:
Vorbusch – Könninger (84. Preuss), Storz, Reinhardt, Yücel – Heim, Michelfelder, Kohl (46. Djurdjevic), D. Claus – Flamm (87. Widmaier), Heusel (46. Malecek).