Klaus Warthon hat am Fass mit Widerständen zu kämpfen. Foto: avanti

Das Benninger Straßenfest ist immer wieder für eine Überraschung gut. Dem Bürgermeister Klaus Warthon ist beim Fassanstich der Hammer weggeflogen.

Benningen - Beliebt beim Benninger Straßenfest ist das Spiel „Wahr – unwahr“. So auch am Samstag bei der Eröffnung der 22. Auflage des beliebten Festes, das 13  Vereine und Organisationen auf die Beine gestellt hatten.

Die Straßenfestspräsidentin Ilse Käß und der Bürgermeister Klaus Warthon überboten sich beim Aufbieten von Gerüchten, die sich aber nicht ganz vollständig wieder ausräumen ließen. Unwahr sei zum Beispiel, so Käß, dass aus der Beethoven-Kita jetzt eine Seniorenbegegnungsstätte werde, wenn im Gebiet Steinlanden ein neuer Kindergarten gebaut wird. Unwahr sei auch, dass das Rathauspersonal zu Altenpflegern umgeschult wird, weil der Gemeinderat zu vergreisen droht.

Warthon setzte dem noch eins oben drauf und stellte die Frage in den Raum, ob man die Gottlob-Storz-Straße statt wieder zu asphaltieren mit Rasen einsäe, um den Bolzplatz zu ersetzen, auf den die neue Kita gebaut wird. Planwagenfahrten im Wiesental sollen auch nicht die Umgehungsstraße ersetzen, und Benningen will auch nicht Marbach und Freiberg eingemeinden, um zur Großen Kreisstadt zu werden.

Das Gerücht, sein Affalterbacher Amtskollege Steffen Döttinger würde die Fassanstiche der Bürgermeister im Umkreis manipulieren, um seinen guten Schnitt zu halten, ließ sich allerdings nicht ausräumen: Warthon hatte sichtlich Schwierigkeiten, den Hahn ins Spundloch zu hämmern. Unfair war allerdings, dass die umstehende Menge, erst bei „sechs, sieben, acht“ anfing zu zählen. Die Zahl der Schläge verlor sich dann im zweistelligen Bereich. Und zu allem Pech flog dem Schultes auch noch der Hammer weg.

Letzten Endes gelang es doch, das begehrte Freibier auszuschenken. Straßenfestspräsidentin Ilse Käß dankte allen Vereinen und Beteiligten, die das alle zwei Jahre stattfindende Fest ermöglicht hatten. Das Fest solle wieder „ruhig, friedlich und gesellig“ werden, das gute Wetter dazu habe sie eigens bei Petrus bestellt. Den Vereinen wünschte sie „nette Gäste und viel Umsatz, damit die Kassierer bei der Abrechnung glänzende Augen bekommen“.

Die Straßenfestspräsidentin vergaß bei ihrem Dank auch nicht den Bauhof, der bei Auf- und Abbau tatkräftig hilft sowie die Anwohner für „Verständnis und Toleranz in den meisten Fällen“. Nicht zuletzt dankte sie ihrem „tollen Team“ vom Straßenfestausschuss, in dem immer neue Gesichter und neue Ideen willkommen seien.

Dann konnte gefeiert werden. Der Musikverein, der den Festzug anführte, hatte wieder eine zahlenmäßig starke Delegation aus Benningen im Allgäu zu Gast, die am Samstagabend zur musikalischen Unterhaltung beitrug. Den Sonntagsfrühschoppen nach dem Gottesdienst im Zelt gestaltet das Orchester des Musikvereins Benningen dann selbst, der Nachmittag gehörte dem vereinseigenen Nachwuchs.

Mit zahlreichen Leckereien vom Pfannenbausch der Wanderfreunde bis Makrelen vom Grill mit selbst gemachter Senfsauce der Angler war das Benninger Straßenfest auch kulinarisch eine gelungene Angelegenheit. So manches gemütliches „Schwätzle“ brachte die Benninger zur geselligen Runde im Flecken zusammen.