Der Beilsteiner Polizeiposten ist einer der Reformen zum Opfer gefallen. Foto: Archiv (dpa)

Die CDU hat im Gemeinderat einen Antrag auf die Wiederbesetzung des Postens in Beilstein gestellt.

Beilstein - Klagen über den Wegfall von Stellen im Polizeidienst höre und lese man überall. „Aber es wird nur selten auch öffentlich formuliert“, mahnte Oliver Kämpf (CDU) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend an. Grund genug für die CDU-Bürgerliste, einen entsprechenden Antrag zu stellen: Sie wünscht sich eine Wiederbesetzung des Polizeipostens in Beilstein. Der war der vorletzten Reform zum Opfer gefallen. Seitdem sind Ilsfeld und Weinsberg für die Stadt zuständig. Die Verwaltung regte zusätzlich an, auch dort eine Personalverstärkung zu fordern.

Bei den Stadträten stieß der Vorstoß der Fraktion teilweise auf Skepsis. „Was ist die Basis für den Antrag?“, wollte Peter Gruner (Initiative) wissen. Um Erfolg zu haben, brauche man mehr Fakten, um den Wunsch zu untermauern. „Das ist ein bisschen dünn.“ Er verwies auf die Statistiken, die erst im März vorgestellt werden würden. Doch dass die Erfolgsaussichten gering sind, da mache sich die CDU-Bürgerliste selbst keine Illusionen, so Oliver Kämpf. „Auch wenn der Polizeiposten nicht kommt, ist der Antrag ein Zeichen dafür, dass wir die Stimme erheben“, erläuterte er die Hintergründe des Antrages. „Es geht um die Sache“, pflichtete Oliver Muth (FWV) ihm bei. Und auch Bürgermeister Patrick Holl konnte sich dieser Idee der CDU anschließen. „Die Polizei ist ja auch nur ein Aspekt des Rückzugs staatlicher Institutionen aus dem ländlichen Raum“, gab er zu bedenken. Das Gleiche erlebe man derzeit bei Kirchen, Ärzten, Notariaten oder auch dem Internet-Anschluss.

„Ich bin ja durchaus dafür“, fasste Bernd Gemmrich (FWV) zusammen. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, wo der Antrag dann landen soll?“ Eine Unsicherheit, die wohl auch andere Räte teilten. Hier gebe es zwei Stellen, an die man den Wunsch weitergeben könnte, erläuterte Bürgermeister Patrick Holl daraufhin. Das sei zum einen die politische Ebene – also das Innenministerium – das sich für die Strukturen verantwortlich zeichnet. Zum anderen wolle man sich aber auch direkt an die Behörden, die für weitere Details zuständig sind, wenden. Dietmar Rupp (FWV) zog schließlich ein Fazit: „Ein schöner Antrag, aber wahrscheinlich kein großer Erfolg.“