Drei Kanäle und viele Weinsorten stehen bei der Kopfhörerpartie zur Auswahl. Foto: avanti

Die Winzerfamilie Gemmrich hat mit dem Hoffest ihr 25-Jahr-Jubiläum gefeiert.

Beilstein - S

ie wirkt ein wenig bizarr, die Kopfhörerparty, mit der in diesem Jahr das Hoffest im Weingut Gemmrich gestartet ist. Die witzige Party, bei der die Teilnehmer Kopfhörer tragen, die auf drei Kanälen drei verschiedene Musikstile auf die Ohren geben, hat das 25-jährige Jubiläum der Beilsteiner Weinmacher-Familie eingeläutet. Es motivierte Tänzer und Liebhaber edler Tropfen gleichermaßen.

Zum Auftakt am Freitagabend tanzten die Gäste im ansonsten stummen Ambiente ausgelassen vor sich hin. Es dürfte die ruhigste Version einer Tanzparty sein, bei der allenthalben die parallel lautstark mitgesungenen Refrains drei verschiedener Lieder, die Stille durchbrechen. Amüsant anzusehen sind die geräuschlosen Zuckungen, die passend zur jeweiligen Musik – aufgelegt von den DJs Faith und Double Dynamite, für den Beobachter sichtbar werden.

Die Farben Rot, Blau und Grün signalisieren welcher Kanal gehört wird. Für manche Gäste das Zeichen, sich einer speziellen Gruppe zuzuordnen. Zusammen haben die Tänzer dann ungeheuer viel Spaß, sich den gewählten Rhythmen hinzugeben. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir auch Jung und Alt zusammenbringen“, erklärte Tochter Anja Gemmrich, die gemeinsam mit ihrem Bruder Simon junges Blut in den Geschäfts-Alltag der Winzerfamilie bringt. Sie war zudem für die Cocktailecke verantwortlich. Dort begeisterten Mixgetränke wie etwa der Brombeer Sunrise, eine von Tequila Sunrise abgeleitete Cocktailversion mit süffigem Brombeergeist. Als sinnvolle Grundlage gab es Leckeres aus der Küche von Mutter Petra: Chili con Carne oder Rosmarinkartoffeln mit Quark.

Samstag und Sonntag aber verliefen nach traditioneller Form: die aufgestellten Wandtafeln mit Fotos aus den vergangenen 25 Jahren wiesen dabei auf das Jubiläum hin. Außerdem wurden Weine vorgestellt, die älter als 25  Jahre sind. Zur Verkostung gab es auch einen Weißwein des Jahrgangs 1979. „Wir haben richtige Raritäten ausgegraben“, sagte Bernd Gemmrich voller Stolz. „Viele meinen nämlich, dass speziell alte Weißweine nicht mehr schmecken“, so der Firmenchef, der interessierten Gästen an Hand der Fotos auch die betriebliche Weiterentwicklung seines Weinguts erläuterte.

Mit dem Nachwuchs Anja und Simon ging es außerdem in den Keller, wo das Rüttelpult steht. Dort gab es von den beiden Jung-Fachleuten Wissenswertes über Sekt und Secco zu hören, und obendrein wurde der professionelle Einsatz des Rüttelpultes demonstriert. Sogenannte Piwis, also pilzwiderstandsfähige Sorten, waren ein Thema bei den Mini-Seminaren, bei denen die Gäste ihren Informationsbedarf stillten.