SG-Torhüterin Carolin Frielitz ist ein starker Rückhalt gewesen. Foto: Ilka Korn

Die weibliche A-Jugend der SG Schozach-Bottwartal hat es geschafft: Sie ist unter den besten 16 Teams Deutschlands.

Beilstein - Bereits nach dem zweiten von drei Spieltagen in der ersten Gruppenphase der A-Jugend-Bundesliga haben die Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal die Qualifikation für die Runde der besten 16 Mannschaften in Deutschland sicher. Entscheidend dafür war ein 23:14 (10:7)-Erfolg beim Heimspieltag gegen die TSG Ketsch. In der Dreier-Gruppe liegt die SG damit auf Platz zwei hinter dem übermächtigen Team von Bayer Leverkusen und kann am 15. November in Ketsch nicht mehr verdrängt werden.

Allerdings mussten die SG-Mädels bereits vor dem Anpfiff eine Hiobsbotschaft verkraften: Kreisläuferin Christina Abele war im Abschlusstraining umgeknickt und hatte sich einen Bänderriss zugezogen. „Daher hatten wir mit Maren Dittmann nur eine Kreisläuferin und mussten improvisieren, sobald sie eine Pause gebraucht hat“, erklärt Stettner. Die Partie sollte dann vor allem genutzt werden, um warm zu werden und allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben. Beide Teams starteten allerdings sehr nervös und machten viele Fehler. Nach fünf Minuten stand es gerade erst 1:1. Dann zogen die Gäste jedoch schnell auf 7:2 davon. Doch die SG hielt dagegen und kam bis zur 20. Minute wieder auf zwei Tore ran. Mit einem verschossenen Siebenmeter ging es dann jedoch beim Stand von 8:12 in die Kabinen. Nach dem Wechsel verschlief das Team von Michael Stettner erneut die Anfangsphase, bei 14:25 nach 40 Minuten war die Partie gelaufen. Immerhin hielt die SG Schozach-Bottwartal dagegen und ließ den Rückstand nicht größer werden. Am Ende stand ein 19:30 aus Sicht der Gasteberinnen. Wie hoch dieses Ergebnis zu bewerten ist, zeigte sich im zweiten Spiel des Tages. Denn hier fegte das Bayer-Team die TSG Ketsch mit 38:16 vom Feld. So fand auch Michael Stettner, dass „wir uns sehr gut verkauft haben. Aber Leverkusen ist einfach eine andere Liga.“

Vor großer Kulisse kam es dann im letzten Spiel des Tages zum Duell um den zweiten Gruppenplatz zwischen der SG und der TSG Ketsch. Diesmal war Stettners Team von Beginn an da und legte ein 4:0 vor. „Wir sind in der Abwehr sehr gut gestanden, haben immer wieder den Spielfluss der Ketscher unterbunden und sie damit oft ins Zeitspiel gezwungen. Den Rest erledigten unsere Torhüterinnen, die in beiden Spielen eine sehr ordentliche Leistung abgerufen haben“, lobt der SG-Trainer sein Team. Über ein 10:7 zur Pause zog seine Mannschaft dann auf 15:10 davon. Ketsch stellte nun auf eine offensive Verteidigung um. „Doch da waren wir gut drauf vorbereitet und haben die entstehenden Räume genutzt“, analysiert Stettner, dessen Spielerinnen über 17:11 auf 20:12 davonzogen. Bereits drei Minuten vor dem Schlusspfiff standen die Fans auf der Tribüne und feierten den Einzug ihres Teams in die nächste Runde. Am Ende leuchtete ein 23:14 von der Anzeigetafel der Beilsteiner Langhanshalle. „In meinen Augen war das ein völlig verdienter Sieg“, freut sich Stettner.

Für die SG Schozach-Bottwartal geht es nun in einer Vierer-Gruppe gegen die HSG Bensheim-Auerbach, den HC Leipzig und den TV Aldekerk weiter, die Spieltage sind im Dezember und Februar in Bensheim und Leipzig. „Gegen Bensheim haben wir in der Qualifikation bereits gespielt, die sind schon wahnsinnig stark. Leipzig ist ein Internat mit mehreren Nationalspielerinnen, und Aldekerk ist in den vergangenen Jahren mehrfach im Final Four um die Deutsche Meisterschaft gewesen. Wir sind also krasser Außenseiter. Aber hier erwartet niemand etwas von uns. Diese Spiele haben wir uns verdient und wollen sie genießen“, blickt Michael Stettner voraus, freut sich aber zunächst einmal über die gelungene Qualifikation: „Es ist schon Wahnsinn. Hätte mir das jemand im Mai gesagt, ich hätte abgewunken – wie vermutlich viele. Aber so eine Überraschung ist es dann doch nicht. Ich wusste, dass wir Ketsch packen können, wenn wir das spielen, was wir können. Darauf haben wir uns konzentriert, und es hat geklappt. Lob an meine Mannschaft, an wirklich alle!“