Für Rückraum-Shooter Tobias Deuring & Co. kommt es heute Abend drauf an. Sie wollen vorlegen. Foto: Archiv (avanti)

Der Württembergligist erwartet heute um 20 Uhr den TV Plochingen zum Hinspiel in der ersten Relegations-Runde.

Beilstein - Wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft! Die Saison war so gut wie beendet, der Relegations-Platz gedanklich abgeschrieben. Doch dann geschah genau das, was in Beilstein wohl jeder erhofft, aber keiner wirklich erwartet hätte. Erst spielte der TSV Weinsberg Unentschieden gegen Oberstenfeld, die Woche danach verlor das Team in Waiblingen. Die Folge: Anstatt am letzten Spieltag an der SG Bottwartal vorbeizuziehen und den Relegationsplatz zu sichern, blieb Weinsberg auf Rang drei. Die SG Bottwartal, die zu diesem Zeitpunkt nur noch zuschauen konnte und bereits ihren Saison-Abschluss in Düsseldorf feierte, war damit wieder im Rennen. Am heutigen Samstag (20 Uhr) erwartet sie nun den TV Plochingen in der ersten Relegations-Runde zum Hinspiel in der Beilsteiner Langhanshalle. „Wir freuen uns riesig auf diese Partie, wollen mit Spaß an die Sache herangehen und das Beste rausholen“, sagt Spielertrainer Dennis Saur und macht klar: „Wir wollen unbedingt nach oben in die BWOL.“

Schließlich ist es bereits der zweite Anlauf der Beilsteiner Handballer, den Gang in die Oberliga anzutreten. Vergangene Saison scheiterte das Team in der Relegation am TSB Schwäbisch Gmünd. Das Hinspiel verloren die Bottwartäler mit 23:26, das Rückspiel mit 29:35. Diesmal soll es besser laufen. „Wir wissen, dass da zwei Spiele auf uns warten, bei denen wir auf den Punkt genau fokussiert sein müssen. Geschenkt werden – wie in den vergangenen Wochen – wird uns nichts mehr. Jetzt müssen wir uns schon selbst helfen“, meint Saur. Geht die SG Bottwartal als Sieger aus dieser Relegations-Runde hervor, ist der Aufstieg jedoch noch lange nicht unter Dach und Fach. Dann warten zwei weitere Partien – einmal gegen einen Gegner aus Südbaden und einmal gegen ein Team aus Nordbaden. Eine der drei Mannschaften darf am Ende aufsteigen. Alles in allem ist es also noch ein weiter Weg zum Glück – den ersten Schritt kann die SG aber heute Abend machen, indem sie das Hinspiel gegen Plochingen positiv gestaltet. Eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am nächsten Samstag schafft. Doch das wird gar nicht so einfach.

„Plochingen hat viele wendige und schnelle Spieler, die immer gefährlich sind. Sie haben zwar keine Shooter in ihren Reihen, sind aber im Eins-gegen-Eins-Verhalten stark“, weiß Dennis Saur. Die Videos für seine Analyse hat er untypischereweise direkt vom gegnerischen Spielertrainer bekommen. „Daniel Brack und ich sind gut befreundet. Wir kennen uns von der Uni“, erklärt Dennis Saur und gibt zu: „Wir haben unsere Videos ausgetauscht. Da gibt es kein Rumgeplänkel. Am Ende erhalten wir es doch eh beide.“ Aus gut unterrichteter Quelle weiß Saur demnach auch, dass sein Trainerkollege ein Taktikfuchs ist. „Der Vater von Daniel ist Coach der Schweizer Nationalmannschaft und ein echter Taktiker. Das hat er an seine Söhne weitergegen“, verrät der Beilsteiner. Insgesamt erwartet er einen harten Kampf. „In so einem Spiel stehen die Chancen immer 50 zu 50. Da können Kleinigkeiten entscheiden.“

Überzeugt ist Dennis Saur in jedem Fall davon, dass die Langhanshalle voll sein wird. „Die Partie wird Derbycharakter haben. Außerdem locken solche Spiele immer Zuschauer.“ Den Sportlern machen sie besonders Spaß. Außer Malte Barz, der noch in Australien ist, können auch alle eingreifen. Die aktuellen Blessuren spielen heute keine Rolle. „Die vergisst man“, so Saur.