Volle Kontentration bei den „Panther 5“ unter den Augen von Mike Fuhrig. Foto: Karsten Schmalz

Beim Wintercamp der SG Schozach-Bottwartal sind insgesamt 162 Nachwuchshandballer am Start.

Beilstein - Das Konzept ist so bewährt wie einzigartig hier in der Region: Bereits zum 16. Mal veranstaltet die SG Schozach-Bottwartal noch bis morgen ein Handballcamp unter dem Titel „Trainieren mit Profis“. Der Run auf die Plätze ist dabei ungebrochen, nicht zuletzt, weil die Kids hier drei Tage intensiv mit teils hochkarätigen Trainern arbeiten können.

Einer davon ist der ehemalige Nationalspieler Mike Fuhrig, der am Donnerstagmittag mit der Gruppe „Panther 5“ in der Beilsteiner Langhanshalle steht. Dahinter verbirgt sich die einzige reine Mädchengruppe des gesamten Camps, sonst ist die Zusammenstellung stets gemischt. Und fast alle „Panther 5“ sind aus der weiblichen D-Jugend der SG, die derzeit in der Bezirksliga alle Gegner schwindlig spielt. 14:0 Punkte und 252:91 Tore lautet die Bilanz. „Höher als Bezirksliga geht es in unserer Altersklasse leider noch nicht“, sagt die elfjährige Lara. Die Linkshänderin hat vergangenen November die VR-Talentiade des Handballverbandes Württemberg (HVW) gewonnen. Aus allen Bezirken kamen die Besten zu einem Talenttag zusammen. „Da gab es dann verschiedene Koordinationsübungen, und Handball gespielt haben wir natürlich auch“, erzählt Lara.

Insgesamt liegt der Mädchenanteil im Kinder- und Jugendbereich beim HVW bei rund 40 Prozent. „Das könnten gerne etwas mehr sein“, sagt Ilka Korn. Sie ist bei der SG für die Pressearbeit zuständig und gehört seit ein paar Monaten als Vorsitzende des Verbandsausschusses Frauen auch dem HVW-Präsidium an. Anlässlich der kürzlich in Deutschland ausgerichteten Frauen-WM hatte man beim Deutschen Handballbund eingeräumt, den weiblichen Bereich über Jahre vernachlässigt zu haben. „Aber da wird nach wie vor zu viel geredet und zu wenig getan“, sagt Korn. Sie möchte zumindest in Württemberg daran etwas ändern und vor allem mehr Frauen in die Verbandsarbeit holen. Aber auch im Trainerbereich gebe es Nachholbedarf. „Wir hatten zum Beispiel zwei Frauen für denC-Trainerlehrgang gemeldet. Beide sind nicht zugelassen worden, weil es zu viele Meldungen gab. Das ist natürlich blöd, wenn sie nicht einmal die Chance bekommen sich fortzubilden“, ärgert sich Korn.

Bei der Arbeit in der Halle macht es für „Panther-Dompteur“ Mike Fuhrig übrigens keinen Unterschied, ob er nun Jungen oder Mädchen trainiert. „Warum auch?“, fragt er. „Natürlich muss man speziell im älteren Bereich die unterschiedlichen körperlichen Möglichkeiten etwas berücksichtigen. Aber sonst mache ich da nichts anders.“ Auch die Ansprache sei grundsätzlich die gleiche. „Oft kann man die Mädchen sogar noch härter anpacken als die Jungen.“