SG-Shooter Philipp Kroll ist die ganze Woche krank gewesen. Sein Einsatz in Flein ist daher fraglich. Foto: Archiv (avanti)

Die Württembergliga-Handballer der SG Bottwartal müssen am Sonntag (17 Uhr) beim TV Flein antreten.

Beilstein - In den 1990er Jahren galt Eintracht Frankfurt als die „launische Diva“ der Fußball-Bundesliga. In der Handball-Württembergliga darf der TV Flein diesen Titel derzeit für sich beanspruchen. Von einer Heimniederlage gegen Mit-Abstiegskonkurrent Neckarsulm bis zu einem Auswärtssieg bei Meisterschafts-Anwärter Waiblingen ist alles dabei. Vor dem Derby der SG Bottwartal in Flein am morgigen Sonntag (17 Uhr) ist sich SG-Spielertrainer daher auch sicher: „Das wird eine kernige Aufgabe.“ Zumal die Fleiner als derzeit Tabellenzwölfter jeden Punkt brauchen, um sich die Abstiegszone vom Leib zu halten.

Auch die beiden bislang letzten Spiele des TV Flein sprechen für die Unberechenbarkeit der Mannschaft um die Rückraum-Shooter Fabian Gerstlauer und Mahailo Durdevic. So folgte einer 29:37-Klatsche beim Drittletzten SV Fellbach eine Woche später eine hauchdünne 29:30-Niederlage gegen Tabellenführer TSV Schmiden. „Da hätten sie mindestens einen Punkt verdient gehabt“, findet Saur. Beim Hinspiel in Beilstein war die Partie 40 Minuten ausgeglichen, bevor sich die Bottwartäler letztlich mit sieben Toren Vorsprung durchsetzten – auch begünstigt vom verletzungsbedingten Ausfall Gerstlauers Mitte der zweiten Halbzeit. In diesem Spiel machte sich bemerkbar, wie abhängig der TV Flein von seinen beiden Führungsspielern ist.

Und so bestätigt Dennis Saur, dass es durchaus eine Taktik sein kann, „das Tempo über 60 Minuten hoch zu halten, damit dem Gegner irgendwann die Luft ausgeht, weil er keinen so breiten Kader hat wie wir“. Wobei Saur aber auch davor warnt, die Fleiner nur auf Gerstlauer und Durdevic zu reduzieren: „Sie haben mit Felix Heinrich, Kai Herrmann oder Kreisläufer Johann Gärtner noch einige gute Handballer in ihren Reihen. Und zu Torhüter Wojciech Honisch muss ich ja nichts mehr sagen.“ Der stehe hinter einer großgewachsenen Abwehr, „die man mit viel Tempo in Bewegung bringen muss“, sagt Saur. Schwächen sieht der SG-Spielertrainer im Rückzugsverhalten der Fleiner. „Sie haben gegen Schmiden allein in der Anfangsphase mehrere Kontertore kassiert“, hat er beobachtet. In diese Kerbe will er am Sonntag mit seinem Team natürlich auch hauen.

Wobei der SG Bottwartal seit ein paar Wochen mit Rechtsaußen Markus Rossmeier einer der Hauptakteure für Tempogegenstöße fehlt. „Rossi hat zwar diese Woche wieder trainiert, aber noch keine Sprints gemacht. Er wird mit nach Flein kommen und sich Aufwärmen – und dann entscheiden wir kurzfristig über seinen Einsatz“, erklärt Saur. Sorgen bereitet ihm auch Rückraum-Shooter Philipp Kroll, der zuletzt gegen den SV Fellbach mit 14 Toren glänzte. Der Linkshänder war die ganze Woche krank und hat nicht trainiert. „Selbst wenn er in Flein auflaufen kann, wird er nicht hundertprozentig fit sein. Zu allem Überfluss hat sich Tobias Deuring am Donnerstagabend im Training die Adduktoren leicht gezerrt. Auch da müssen wir schauen, ob er spielen kann“, bangt Dennis Saur um seinen Rückraumspieler und hofft, „dass sich bis zum Spiel am Sonntag nicht noch mehr Leute krank melden“.