Katja Frölich (links) und Simone Wehrstein sind Ansprechpartner Foto: Fenja Sommer

Am Herzog-Christoph-Gymnasium in der Langhansstadt gibt es sowohl ein Sportprofil als auch einen bilingualen Zug.

Beilstein - Fünf bis sechs Stunden Sport pro Woche? Klingt für manch einen Schüler nach einem Martyrium, für Sportbegeisterte nach dem Paradies. Oder doch Geografieunterricht auf Englisch? Für Befürworter der sportlichen Ertüchtigung bietet das Herzog-Christoph-Gymnasium Beilstein (HCG) das Sportprofil an, Sprachtalente finden im bilingualen Zug das, was sie wünschen, und können ab der fünften Klasse Englisch intensiv erlernen.

Die Voraussetzung für das Sportprofil ist, dass verstärkter Fachunterricht vorher stattgefunden hat, erklärt Simone Wehrstein. Unterstützt wird das HCG durch Vereine – den TGV Beilstein sowie die SG Bottwartal. Das Profil ist möglich ab Klasse 8 für die Schüler von G8, für Schüler von G8plus – die Bezeichnung für G9 am HCG – möglich ab der neunten Klasse. „Im Sportprofil ist Sport dann Hauptfach“, sagt Simone Wehrstein. Die Schüler bleiben im Klassenverband zusammen. Die Ziele des Profils sind leicht zu beschreiben. „Es kommt auf das Team und die Ausdauer an.“ Die Möglichkeiten sind außerdem vielfältig, es gibt Zirkusprojekte, Hürdenlauf, Badminton, Tischtennis, Ballschule, und es geht um Koordination und Kondition.

Doch um wirklich auch im Sportprofil zu landen, müssen die Schüler vorher in einer Sportklasse gewesen sein. Als Vorbereitung für das Sportprofil haben die Schüler in drei Schuljahren je eine Stunde mehr Sport pro Woche. „In diesem Jahr haben sich zwei Drittel von 120 Schülern angemeldet“, sagt Simone Wehrstein. Klasse 5c und 5d sind Sportklassen, dazu kommen einzelne Schüler aus den Parallelklassen. Das erste Sportprofil beginnt dann im Schuljahr 2016/17. „Nach der Genehmigung müssen drei Jahren dazwischen liegen“, erklärt Wehrstein das Prozedere. Dann haben die Sportschüler fünf bis sechs Stunden Sport pro Woche, darunter Theorieunterricht und Klassenarbeiten. „Mit Schulsport möchte man Kinder zur lebenslangen Liebe zum Sport bewegen“, sagt die Pädagogin. Sie selbst war als Schülerin jeden Tag in der Sporthalle, hat auch ihr Referendariat an einer Schule mit Sportprofil absolviert. „Kinder wollen sich bewegen. Aber zu Hause bewegt man sich weniger als früher.“ Dem müsse man entgegen wirken. „Wir müssen den Reiz setzen.“

Im zweiten Jahr ist der bilinguale Zug am HCG. Die ersten Schüler sind jetzt in Klasse sechs. „Es verstärkt die Englischkenntnisse“, berichtet Katja Frölich. Während in Klasse 5 eine Stunde mehr Englisch unterrichtet wird, sind es in Klasse 6 derer gar zwei Stunden mehr. „Das Fachvokabular spielt ebenfalls eine Rolle“, verdeutlicht die Pädagogin. Die ersten Fünftklässler im bilingualen Zug lernten das Fachvokabular anhand kleiner Statistiken, Bildbeschreibungen, Zahlen und Maßeinheiten. „In Klasse 6 geht es eher in Richtung Geografie“, erklärt Katja Frölich. Dies ist auch das erste Sachfach, das die Schüler ab Klasse 7 in der Fremdsprachenklasse auf Englisch haben. Das Sachfach wechselt von Jahr zu Jahr – nach Geografie folgen Geschichte und Gemeinschaftskunde. Letztendlich haben die Schüler des bilingualen Zuges sogar die Möglichkeit, das Internationale Deutsche Abitur zu absolvieren.

Die Vorteile liegen für Katja Frölich klar auf der Hand: „Die Kommunikationsfähigkeit wird ebenso gefördert wie die sprachliche Kompetenz“, ist sie überzeugt. „Man vertieft anders, kann verschiedene Dinge einbringen“, sagt sie. Und das Ganze auf eine spielerische Art und Weise: „Die Schüler gehen offener auf unbekannte Dinge zu“, schwärmt sie. „Das sieht man am Umgang mit fremden Texten.“ Trotz unbekannter Vokabeln seien die Schüler mit Feuereifer dabei. Und das ist für sie der gewünschte Erfolg.