Peter Rode (hinten Mitte) zusammen mit den fünf anderen Teilnehmern aus Baden-Württemberg. Alle haben mindestens zwei Medaillen geholt.Auf Bronze im Golf ist Peter Rode (links)besonders stolz. Foto: privat

Peter Rode ist bei der Europameisterschaft der Transplantierten in Cagliari auf Sardinien gestartet.

Beilstein - Seit einigen Jahren lebt Peter Rode mit einer transplantierten Leber. Und seit einigen Jahren nimmt er auch an Sportwettkämpfen für Transplantierte teil. Neben Deutschen Meisterschaften waren dies auch schon je zwei Welt- und Europameisterschaften. Jüngstes Event war die EM in Cagliari auf Sardinien. „Eine sehr schöne Insel, auf der ich zuvor schon mal war“, berichtet der Reisebüro-Inhaber. „Das Mannschaftshotel war nur 500 Meter vom Strand entfernt. Allerdings hatte ich mich erst recht spät angemeldet und war daher in einem anderen Hotel. Dort gab es keine Klimaanlage, dafür aber sehr viele Mücken. Besonders gut habe ich deshalb nicht geschlafen.“

Auch die Vorbereitung auf die Europameisterschaft lief für Peter Rode aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht optimal. „Ich konnte ein halbes Jahr kaum laufen. Die Sprintstrecken über 100 und 200 Meter habe ich deshalb nicht absolviert.“ Von den Leichtathletik-Disziplinen stand daher nur das Kugelstoßen auf dem Programm, wo der Beilsteiner in seiner Altersklasse den dritten Platz belegte. „Direkt vor mir war ein Pole, der war 14 Zentimeter besser. Und der Sieger aus Finnland, der sonst immer deutlich besser war als ich, war nur 24 Zentimeter weg. Man sieht sich also nächstes Jahr wieder“, blickt Rode bereits auf die Weltmeisterschaft 2019 in Newcastle.

Neben einer Schwimm-Disziplin startete er erstmals im Petanque, einer Form des Boule. „Ich bin da ja blutiger Anfänger gewesen. Im Gegensatz dazu kamen so einige mit ihren eigenen Kugeln an, die sie immer schön mit Handtüchern poliert haben“, erzählt Rode. Umso größer war die Überraschung, als er am Ende auf Platz zwei landete. „Mit ein wenig Ballgefühl geht das“, sagt er lächelnd. Die Wettbewerbe fanden hier direkt am Strand statt. „Das war für einige der Cracks offenbar etwas ungewohnt“, so Rode, der die „wunderschönen Strände und das klare, blaue Wasser“, auf der Mittelmeerinsel hervorhebt.

Peter Rodes Lieblingssport ist allerdings Golf. „Das spiele ich wirklich regelmäßig. Bislang hatte ich da aber noch nie eine Medaille gewonnen. Die Konkurrenz in der Altersklasse Ü60 ist da ziemlich groß.“ Doch diesmal auf Sardinien sollte sich das endlich ändern, denn Peter Rode gewann die Bronzemedaille. „Da bin ich sehr stolz drauf.“

Insgesamt war Deutschland mit 62 Sportlern bei dieser Europameisterschaft der Transplantierten am Start. Sechs davon kamen aus Baden-Württemberg, und alle haben mindestens zwei Medaillen geholt. Doch das ist bei dieser Veranstaltung nicht das Allerwichtigste. Bei Transplantierten-Wettkämpfen geht es immer auch um die Begegnung mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen. „Die Gesundheit ist immer ein Thema. Ein Ire, den ich mittlerweile als Freund bezeichne, war vor drei Jahren noch ein Supersportler. Jetzt ist er über 200 Meter mehr oder weniger ins Ziel gestolpert. Einem anderen ist die Achillessehne gerissen, auch bedingt durch die vielen Medikamente“, sagt Peter Rode, der sich schon darauf freut, im nächsten Jahr einen Wettkampf vor der Haustür zu haben. „Da finden die internationalen Deutschen Meisterschaften in Murr statt. Zwei Freunde aus Irland und Schottland wollen dann unbedingt dabei sein.“