Zum Fest auf dem Berg gehört auch immer die musikalische Unterhaltung. Foto: avanti

Das Weinfest des Amalienhofs geht seit 25 Jahren über die Bühne. Bei bestem Wetter kommen viele Besucher zur Jubiläumsauflage.

Beilstein - Warm lachte die Septembersonne am Wochenende über dem Steinberg. Das perfekte Wetter, um es sich beim Weinfest auf dem Amalienhof gut gehen zu lassen. Kein Wunder, dass es zahlreiche Gäste dorthin gezogen hat. Sie alle wurden mit einer traumhaften Aussicht und leckeren regionalen Spezialitäten belohnt, außerdem mit Musik von der Stadtkapelle Beilstein, The Rebel Tell Band, der Band Nitefly, dem Musikverein Auenstein und dem Singer-Songwriter Mike Janipka. Die Gäste saßen in der großen Halle, im Festzelt und mitten zwischen den Reben, was manche dazu verlockte, das eine oder andere Beerle zu pflücken und genüsslich in den Mund zu schieben – entweder als Nachtisch oder als Amuse-Gueule vor dem Hauptgang.

Seit 25 Jahren gibt es die Veranstaltung unter dem Motto „Der Wein. Der Berg. Das Fest.“, und von Anfang an ist die Stadtkapelle Beilstein Kooperationspartner des Weinguts. Sie sorgt nicht nur für abwechslungsreiche musikalische Untermalung, sondern ist auch für die Kasse und den Zeltaufbau sowie einen kleinen Weinstand zuständig, erzählte Harald Baß, einer der beiden Vorstände der Stadtkapelle. „Am Anfang hatten wir auch noch die Bewirtung mit Klassikern wie Roter Wurst und Pommes frites“, erinnerte er sich. Doch das Fest nahm schnell solche Dimensionen an, dass das nicht mehr machbar war. Inzwischen kann man vor allem abends „nicht mehr umfallen, so voll ist es“, sagte Baß lachend.

Auch Regine Böhringer, die gemeinsam mit ihrem Bruder Martin Strecker den Amalienhof bewirtschaftet, erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Wir hatten damals die spontane Idee, nach der Lese zu feiern und dazu unsere Kunden einzuladen. Und weil etwa viermal so viele Gäste kamen wie geplant, war das Sonntagsessen bereits am Samstag aufgegessen.“ Auch der Wein ging aus, die Gläser reichten nicht – „wir sind da eben ganz unbedarft rangegangen“, schmunzelte die Chefin. Da die Schlangen an den Essensständen immer so lang waren, habe man Geduldsspiele gekauft und verteilt, damit das Warten etwas kurzweiliger wurde.

Nach den Anfangsschwierigkeiten läuft inzwischen alles – vom Shuttle-Service ab Beilstein über das Parken bis zur Verpflegung – hochprofessionell ab. An der Kasse tauscht man Euro in Wertmarken ein, die auf dem gesamten Fest gelten. So kann man auch spontan noch von den Kutteln zum Wildgulasch oder dem Fest-Pfännle – Schweinefilet in Rieslingrahm – wechseln. Nicht verbrauchte Wertmarken werden wieder in Euro zurückgetauscht.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ganz klar der Wein in allen Variationen. Das Angebot reichte von dem ganz frisch in Flaschen abgefüllten Wildmuskat, der nur wenige Tage nach der Lese als „Nouveau-Wein“ schon fertig ausgebaut ist, bis zum ältesten Wein im Angebot, einer Riesling Auslese aus dem Jahr 1976.

Noch älter waren die Traktoren und Busse, die auf dem weitläufigen Gelände zu bewundern waren. Sie sind das Hobby von Martin Strecker und ebenfalls seit Beginn fester Bestandteil des Festes.