Beim Naturparktag haben allerlei Attraktionen auf die Besucher gewartet. Foto: avanti

Beim Naturparktag sind viele Aktionen auf die Beine gestellt worden. Das stieß auf entsprechend große Resonanz.

Beilstein - Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Mit diesen viel zitierten, auf Johann Wolfgang von Goethe zurückgehenden Worten haben die Stadt Beilstein und das Naturparkzentrum Schwäbisch-Fränkischer Wald für ihren diesjährigen Naturparktag geworben. Und das Zitat hat sich ein weiteres Mal bewahrheitet, als am Sonntag Betriebe, Vereine und zahlreiche Privatpersonen den Besuchern die Natur um ihre sechs Ortsteile näherbrachten.

Eröffnet wurde der Naturparktag mit einem Gottesdienst in der Billensbacher Johanneskirche durch Pfarrer Hans Joachim Stein. Das Projekt findet er gut, da es die Gemeinschaft stärke und die einzelnen Weiler zusammenschweiße. Dem Beilsteiner Bürgermeister Patrick Holl gefiel vor allem das zum Thema Natur passende Theaterstück, das Kinder beim Gottesdienst aufführten. Durch den Naturparktag könne man zeigen, wie viel Potenzial in Beilstein stecke. Im Lauf des Tages war Patrick Holl wie auch Förster Oliver Muth in allen Ortsteilen unterwegs.

„Der Naturparktag zeigt das Hinterland von Beilstein“, so Oliver Muth. Denn von den 2500 Hektar Markungsfläche sehe man von Beilstein aus nur einen kleinen Teil. Wenn man jedoch erst einmal wisse, was es alles gebe, sei man leichter bereit, dies zu erhalten. Normalerweise findet der Naturparktag alle vier Jahre statt, doch laut Meike Schölzel, der Leiterin des Beilsteiner Haupt- und Ordnungsamtes, habe es vergangenes Jahr aus Zeitgründen nicht geklappt: „Deshalb war es uns dieses Jahr ein Anliegen.“ Besonders lobte sie das dahinter steckende Ehrenamt: „Alle Ortsteile haben sich selbst um ein Programm bemüht, wir haben ihnen die Infrastruktur gegeben.“

Auch für die Bewirtung war in allen sechs teilnehmenden Weilern bestens gesorgt. In Billensbach kümmerten sich darum unter anderem die Backhausfreunde, die Flammkuchen und Schmalzbrote anboten. Carola Walter und Sarah Mast wollen das Backhaus erhalten, da sie es für eine schöne Tradition halten. Außerdem können so auch die Kinder sehen, wie früher gebacken wurde.

Von einem Ortsteil zum anderen gelangen konnte man über fünf ausgeschilderte Wander- und Radwege sowie mit einem kostenlosen Busshuttle, das bis ins abseits gelegene Stocksberg fuhr. Der Weiler nahm in diesem Jahr zum ersten Mal am Naturparktag teil. Bei Christiane Wanning konnten Kinder mit Holz, Moos, Federn und Filz Waldwichtel basteln. Dafür hatte sie selbst Material im Forst gesammelt. Zudem lobte sie die tolle Dorfgemeinschaft: „Jeder hat mitgeholfen, was er am besten konnte.“

Ebenfalls in Stocksberg konnte man auf dem Pfad der Sinne Baumrinde erfühlen und mit der Lupe näher betrachten, an Duftsäckchen mit Lavendel oder Pilzen riechen, eine Melodie auf dem Waldxylofon spielen, ein Natur-Mandala aus Ästen, Moos und Zapfen legen sowie Nahaufnahmen von Farn oder einem Adlerauge erraten. Nicht nur für die kleinen Besucher war auch die Spielstraße interessant. Hier konnte man erfahren, wie weit verschiedene Waldbewohner springen können – ein Eichhörnchen etwa ganze vier Meter – und testen, mit welchem Tier man eventuell mithalten könnte. Mit Abstand am beliebtesten war die große Holzkugelbahn. Laut René Stolle, der die Spielstraße betreute, kam sie bei Alt und Jung super an, und er war überrascht über die vielen Besucher. Eine Bekannte habe ihn um Unterstützung am Naturparktag gebeten: „Es war klar, dass ich helfe.“

Auch in Schmidhausen, Jettenbach, Maad und Gagernberg warteten zahlreiche Programmpunkte von einer Biohonigverkostung über eine Tierpräparatsausstellung und Bogenschießen bis hin zu Ponyreiten auf die Besucher, sodass diese sich problemlos den ganzen Tag über beschäftigen konnten.