Einen reinen öffentlichen Gaststättenbetrieb wie bislang wird es in der Stadthalle wohl in Zukunft nicht mehr geben. Foto: KS-Images.de

Die Räte haben über die Zukunft des Stadthallenrestaurants gesprochen. Im Idealfall soll ein Pächter sowohl Schüler verpflegen als auch die Gastronomie betreiben.

Beilstein - Neuverpachtung, Caterer oder eine Mensa – nach der Kündigung des Pachtvertrags zur Bewirtschaftung des Stadthallenrestaurants durch die Familie Djirlic steht die Stadt nun vor der Entscheidung, wie es weitergehen soll. Die derzeitigen Betreiber wollen das Lokal nur noch bis Weihnachten fortführen. „Wenn wir bis Februar 2017 eine Lösung haben wollen, müssen wir zügig entscheiden“, brachte Stefan Suberg (CDU) die Lage jetzt in der Sitzung des Verwaltungsausschusses auf den Punkt. Doch das ist leichter gesagt als getan – denn für die Räte gehen nahezu alle Lösungen auch mit Risiken einher.

Eine Neuverpachtung nach bisherigem Konzept empfindet die Verwaltung nicht als sinnvoll. Das Konzept stamme noch aus den 80er-Jahren und entspreche nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Nur wenige Sportler sitzen nach dem Training noch länger zusammen. Und auch Kegeln habe deutlich an Popularität verloren. „Es ist schade, dass es künftig keinen Wirt mehr geben soll“, so Günter Wanner (FDP). Vor allem werde auch die Pacht fehlen. Diesen finanziellen Verlust müsse man auffangen.

„Keiner geht hin, aber alle sind traurig, wenn es weg ist“, fasste Thomas Bausch (Initiative) die Angelegenheit aus seiner Sicht zusammen. Die Stadthalle sei nicht der einzige Leerstand, was Gastronomie in der Langhansstadt angehe. Daher sehe er die Nutzung als Mensa mit Catering für Veranstaltungen als gute Alternative. Das Foyer der Stadthalle wird auch aktuell für die Mittagsverpflegung der Grundschüler genutzt. „Ein Provisorium, das an seiner Grenze ist“, fügte Bürgermeister Patrick Holl an – 80 Kinder werden dort versorgt. Um die Räume zu füllen, müsse man das Gymnasium „ins Boot holen“, doch dort herrscht derzeit ein Sieben-Stunden-Tag. „Die Kinder wollen nicht hierbleiben, die gehen nach Schulschluss nach Hause“, gab Oliver Kämpf (CDU) zu bedenken. Auch müsste man das Essen subventionieren.

„Andere Kommunen bauen derzeit für Millionenbeträge neue Mensen“, brachte Dietmar Rupp (FWV) ein. Die Zeiten haben sich geändert und darauf müsse man nun reagieren. „Das hat man auch schon vor drei Jahren gesehen.“ Dabei zielte er auch auf die Veranstaltungen in der Halle ab. Die waren bisher, was die Verpflegung anging, an das Stadthallenrestaurant gebunden, was auf Kritik gestoßen war, die teilweise bis zur Ablehnung der Halle geführt hatte, bestätigte auch Bürgermeister Holl.

Daher hatte die Verwaltung auch den Vorschlag eingebracht, die Stadthalle an Privatleute zu vermieten. Ein passender Caterer könnte selbst gewählt werden. Auch eine Bewirtung mit verschiedenen Kooperationspartnern von Seiten der Stadt aus wäre eine Möglichkeit. Bernd Kircher (SPD) regte darüber hinaus an, mit dem Sportverein in Kontakt zu treten. Das sei wegen der Lage der Stadthalle schwierig, etwa beim Fußball, so Günter Wanner: „Die Zuschauer wollen ja das Spielfeld sehen.“

Eine endgültige Entscheidung kann in jedem Fall erst später getroffen werden. Vor allem der finanzielle Rahmen ist in der jetzigen Phase noch unklar. „Aber sich aus Angst vor Investitionen gegen ein Konzept zu stellen, ist nicht sinnvoll“, so Holl. Im besten Fall soll ein Kompromiss angestrebt werden, bei dem ein Pächter sowohl die Mensa als auch eine öffentliche Bewirtung übernimmt. Die Aussicht auf Erfolg sei aber gering, weswegen nähere Infos zu Betriebsmodellen eingeholt werden sollen.