Ein bisschen nervös, aber souverän: Steffen Döttinger beim Fassanstich. Foto: Thomas Weingärtner

Eine nächtliche Körperverletzung beim Affalterbacher Straßenfest trübt die Freude über das ansonsten fröhliche Treiben bei dem dreitägigen Fest.

Affalterbach - A

usnahmezustand im Ortskern: Beim insgesamt 44. Straßenfest in Affalterbach war für Gaumen, Ohren und Augen einiges geboten. Wie in jedem Jahr hatten sich auch diesmal fast alle Vereine beteiligt und waren mit einem Stand vertreten. Auf zwei Bühnen sorgten Bands und Kapellen für Unterhaltung und jeder Verein glänzte mit seiner ganz eigenen kulinarischen Besonderheit.

Los ging es am Samstag mit der Eröffnung, traditionell im Festzelt des Musikvereins. Das Straßenfest entpuppte sich einmal mehr als auch als Treffpunkt der Bürgermeister. Neben dem amtierenden und neu gewählten Schultes der Gastgeber, Steffen Döttinger, waren Klaus Warthon aus Benningen, Torsten Bartzsch aus Murr, Birgit Hannemann aus Erdmannhausen und Frank Hornek aus Kirchberg der Einladung der Affalterbacher gefolgt. Neben den Bürgermeistern tummelten sich noch viele weitere Ehrengäste bei der Eröffnung und machten den Fassanstich zu einem besonderen Ereignis. „Das ist jetzt das 17. Straßenfest, das ich eröffne“, sagte Bürgermeister Döttinger. „Und dank der Bürger darf ich das insgesamt 50. Straßenfest dann auch eröffnen, wenn es soweit ist. Da freue ich mich jetzt schon darauf“, so der Schultes. Mittlerweile sollte der traditionelle Fassanstich schon zur Routine geworden sein. „Ein bisschen nervös bin ich aber trotzdem immer“, gab Döttinger zu und lachte. Dabei hatte der Schultes auch in diesem Jahr keinen Grund dazu. Souverän hämmerte er den Zapfhahn ins Fass.

Das ganze Wochenende über steppte im Affalterbacher Ortskern nach der Eröffnung der Bär. Mit „Z’laut“ und „Watch Out“ waren gleich zwei hochkarätige Bands am Start, die sich auf zwei Bühnen die Klinke in die Hand gaben. Die Blumentombola fand diesmal an beiden Tagen statt und auch die Firma AMG stellte ein Fahrzeug zum Bestaunen und Träumen zur Verfügung. Natürlich kam am Sonntagabend der Fußball nicht zu kurz. Am heutigen Montag gibt es dann einen gemütlichen Ausklang in den verschiedenen Festzelten.

Insgesamt 15 Vereine waren in diesem Jahr vertreten, zwei weniger als 2015. „Den Leuten fehlt einfach das Personal, um einen Stand zu betreiben, weiß Mitorganisator Rainer Schleweck. „Es wird für Vereine immer schwerer, ehrenamtliche Helfer zu bekommen.“ So mussten in diesem Jahr der CVJM und der Theaterverein Affalterbach die Segel streichen.

Und einem weiteren Problem musste sich das Organisationsteam, bestehend aus Rainer Schleweck, Heinz Hörter und Jürgen Dettmer stellen: Zum ersten Mal verlangte das Landratsamt Ludwigsburg eine Veranstaltungsversicherung. „Das war ein großes Problem, weil wir ja keine Veranstalter sind. Jeder Verein ist für sich natürlich versichert, aber einen zentralen Veranstalter gibt es nicht.“ Letztendlich konnte das Problem mit einer Menge Schriftverkehr behoben werden. „Mal sehen, wie es dann nächstes Jahr wird“, sagt Schleweck. Dafür konnte das Orga-Team viele andere Probleme ausmerzen. „Wir haben unseren Rhythmus gefunden und geben alle 100 Prozent.“

Einen Wermutstropfen hat es aber dennoch gegeben: In der Nacht auf Sonntag kam es auf dem Straßenfest in Affalterbach zu einer Auseinandersetzung, bei der eine 22-jährige Frau leichte Kopfverletzungen davontrug. Gegen 0.35 Uhr stand die Geschädigte gemeinsam mit ihren Freunden vor dem Rathaus, als zwei weitere Personen hinzukamen. Einer davon warf eine Flasche auf dem Boden, was zunächst eine verbale Auseinandersetzung auslöste. Dann jedoch wurde die Frau zunächst beleidigt und schließlich gegen den Kopf geschlagen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Das Polizeirevier Marbach hat die Ermittlungen zu dem Fall übernommen.