Bei den Brennholz-Auktionen kann das Foto: avanti

Im Minutentakt gehen die 34 Polter mit insgesamt 124 Festmetern weg. Im Gemeindesäckel landen schließlich 8342 Euro.

Affalterbach - Auch im kommenden Winter ist in Affalterbach für warme Wohnstuben gesorgt. Zumindest bei denen, die am Samstag an der Brennholzversteigerung teilgenommen haben.

Selbst die Kleinsten in dem munteren, überwiegend aus Männern bestehenden Haufen sind gut gerüstet. Bevor die Versteigerung losgeht, erprobt der kleine Tim seine leider kaputt gespielte Motorsäge mit Gummisägeblatt an einem der Stämme, die ordentlich aufgereiht am Wegrand liegen. Wenig später sind dann die Großen dran mit Spielen, pardon Steigern.

Kaum hat Revierförster Jürgen Weis die ersten 2,6 Festmeter Buche zum Preis von 155 Euro freigegeben, legen die Männer auch schon los: „160, 170, 175“, heißt es in rascher Folge, obwohl eigentlich auch Ein-Euro-Schritte zugelassen sind. „Leut‘, treibet euch doch net selber hoch“, tadelt eine Frau – aber ihre Worte verhallen ungehört. Für 190 Euro wechselt das Holz schließlich seinen Besitzer. Im Minutentakt werden die 34 Polter mit insgesamt 124 Festmetern versteigert, Martina Binder von der Gemeindekasse kommt kaum mit dem Notieren hinterher.

Doch die Anfangshitze verfliegt rasch, die zähen Verhandler treten auf den Plan. Die Ein-Euro-Steigerer werden dennoch eher mitleidig belächelt. „Schwoba halt“, meint ein Kenner. Die angebliche schwäbische Sparsamkeit hat auch Jürgen Weis einkalkuliert, wenn er verkündet: „Der Bolle da isch net vermesse, den gibt‘s obadrauf.“ Und hinterher befriedigt feststellt: „‘S isch halt en Anreiz, wenn’s noch was g’schenkt gibt.“

Nicht allen der Anwesenden kommt es darauf an, günstig Brennholz für den nächsten Winter zu besorgen. So sagt ein älterer Mann mit Hund: „Da mache ich schon lang nicht mehr mit. Früher hat der Förster noch gesagt: Nimm mit, was du willst, aber die Zeiten sind vorbei.“ Ihn locken die Geselligkeit, die roten Würste und der Glühwein, die im Anschluss an die Versteigerung vom Deutschen Roten Kreuz an der Eugen-Feyhl-Hütte verkauft werden.

Auch Bürgermeister Steffen Döttinger sieht in der Holzversteigerung nicht nur Nachschub für die Gemeindekasse, sondern plaudert und scherzt mit den Anwesenden. Dass ein neben einem Polter, wie die säuberlich am Wegrand geschichteten Stämme genannt werden, geparkter Transporter mit zum Versteigerungsgut gehört, mag ihm dennoch niemand abkaufen. Ebenso wenig wie die Aussage von Jürgen Weis, dass man bei den in der Nähe der Straße gelagerten Stämmen wegen der oft vorbeifahrenden Boliden eigentlich einen Zuschlag verlangen müsste.

Mit dem Endergebnis zeigt sich der Schultes zufrieden. Insgesamt 8342 Euro landen im Gemeindesäckel. Das entspricht einem Durchschnittspreis von 67 Euro. Angeschlagen waren nur 59 Euro.