Dieter Ries wird mit vielen lobenden Worten aus dem Affalterbacher Gemeinderat verabschiedet.
Affalterbach - Auf eigenen Wunsch – und zum großen Bedauern von Bürgermeister Steffen Döttinger und den Ratskollegen – hat Dieter Ries (CDU) den Gemeinderat verlassen. Die formalen Gründe – älter als 62 Jahre oder länger als 10 Jahre im Gremium – lagen beide vor, insofern war auch die Abstimmung nun lediglich noch eine Formsache.
„Wir müssen schweren Herzens zustimmen“, stellte Döttinger fest. Die 16 gemeinsamen Jahre habe er sehr genossen. „Ihr Wort hatte immer Gewicht, Ihre Beiträge waren immer nachdenkenswert, auch wenn Sie sich selten gemeldet haben.“ Ries sei ein „Mann der Tat, nicht der großen Worte“, stellte Döttinger fest, und setzte noch nach: „Lieber so als andersrum.“
Die beiden Weggefährten, Ries wurde 1999 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt und Döttinger im Jahr 2000 zum Bürgermeister, haben vieles zusammen gestaltet. „Sie haben auch in schwierigen Jahren stets die richtigen Schlüsse gezogen, was das Beste für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger war.“
Geschätzt habe er an Ries nicht nur, dass er in die Ausschusssitzungen immer frische Brötchen mitgebracht habe, sondern auch die Menschlichkeit. Man habe immer an einem Strang gezogen.
Eine wichtige Aufgabe seien die Geburtstagsbesuche der Gemeinde gewesen, die Ries übernommen habe. „Es sind große Fußstapfen, die Sie hinterlassen.“ Über das Engagement im Gemeinderat hinaus würdigte Döttinger auch die zahlreichen Ehrenämter, die Ries innehatte oder noch hat: Als stellvertretender Vorsitzender im Kleeblatt-Förderverein, seit 1996 Vorsitzender des Ortsverbands der CDU und seit 2010 deren Ehrenvorsitzender, als Übungsleiter im Seniorensport, als Mitglied des Kirchengemeinderats, Bauausschussleiter bei der Renovierung der Martinskirche sowie bei Freuma, dem Freundeskreis zum Erhalt des Gotteshauses.
Döttinger vergaß auch nicht, sich bei Ehefrau Margarethe mit einem Blumenstrauß zu bedanken. Der mit einem Weinpräsent und einer Urkunde geehrte Dieter Ries blickte auf die 16 Jahre zurück, indem er aus dem Wahlprogramm Döttingers aus dem Jahr 2000 zitierte. „Sie haben alles umgesetzt, was Sie damals aufgeführt haben“, stellte das scheidende Ratsmitglied anerkennend fest.
An Döttingers „jugendlichen und manchmal fast ungestümen Elan“ habe man sich gewöhnt. „Wir haben uns mit gegenseitigem Respekt zusammengerauft und die Gemeinde richtig voran gebracht.“
Die Arbeit im Gemeinderat habe sein Leben bereichert. „Ich habe dies immer sehr gern gemacht.“ Bei den Geburtstagsbesuchen habe er viel Neues über Affalterbach erfahren. Ries dankte allen aktiven Kolleginnen und Kollegen und auch Alt-Gemeinderat Herbert Pfahler, der in den Zuschauerreihen Platz genommen hatte, sowie der „deutlich verjüngten Verwaltung“ für den stets guten Schulterschluss in all den Jahren. Hans Steidle (CDU) dankte im Namen aller Gemeinderatsmitglieder und auch persönlich für das „gute Miteinander“.
In der Sitzung anwesend war auch der Nachfolger Sven Gunßer, der im Februar auf das Ehrenamt im Gemeinderat verpflichtet wird. Da keine Hinderungsgründe vorliegen, wurde einstimmig dem Nachrücken des 27-jährigen Ökolandwirtes zugestimmt.