Das Jubiläum hat scharenweise Gäste ins Festzelt nach Birkhau gelockt. Foto: avanti

Die Gartensiedlung Birkhau hat am Samstag und Sonntag ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Bei der Sause waren auch Leute dabei, die seit der ersten Stunde dort wohnen.

Affalterbach-Birkhau - In Birkhau kam am Samstagnachmittag Oktoberfeststimmung auf. Der Affalterbacher Bürgermeister Steffen Döttinger brauchte mit vier Schlägen zwar zwei mehr als der Münchner OB Dieter Reiter beim diesjährigen Fassanstich, wurde aber dennoch mit Applaus belohnt. Moderator Eberhard Hänig jubelte: „Was auf der Wiesn geht, geht bei uns schon lange.“ Die Birkhauer feierten am Wochenende ausgelassen den 50. Geburtstag ihrer Siedlung mit Musik, Speisen und Getränken im Festzelt. Außerdem gab es ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, einen Clown und Kinderschminken.

Im Sommer 1965 wurde der erste Bauabschnitt der neuen Siedlung zwischen Affalterbach und Wolfsölden fertiggestellt, und 105 Eigenheime waren bezugsbereit – dringend benötigter neuer Wohnraum. Durch die ruhige Lage direkt am Waldrand und die vielen verkehrsberuhigten Bereiche war Birkhau damals wie heute vor allem für Familien mit Kindern als Wohngegend attraktiv.

Klaus Peters war einer der Ersten, die sich dort eine Doppelhaushälfte kauften: Am 20. August 1965 zog er mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern in die Gartensiedlung. Er gehört zu den etwa 20 „Ursiedlern“, die auch heute noch in Birkhau leben. Dem 83-Jährigen hat es vor allem die „herrliche Lage“ angetan – es lebe sich „wie im Urlaub“. „Es fühlt sich gut an, 50 Jahre hier zu sein“, schwärmte Klaus Peters und feierte am Samstag im Festzelt auch sein persönliches Jubiläum.

Dass die Birkhauer sich wohlfühlen, wurde am Wochenende deutlich. Das Fest zum 50. Geburtstag organisierten die Bürgerinnen und Bürger selbst, der Andrang war groß. Bürgermeister Steffen Döttinger bemerkte in seiner Eröffnungsrede: „Das Festzelt ist voller als bei der jährlichen Eröffnung des Affalterbacher Straßenfestes.“

Die Gemeinde hat zum 50. Geburtstag statt einer Festschrift eine Broschüre herausgegeben, die die Entwicklung „vom Träublesäcker zur Gartensiedlung“ zeigt. Am Wochenende konnten sich die Festbesucher außerdem durch eine umfangreiche Fotoausstellung ein Bild der Veränderungen der letzten Jahrzehnte machen.

Eberhard Hänig erkannte sich auf einem der Fotos als 16-Jähriger wieder. Der Stadionsprecher des TSV Affalterbach führte durch das Programm, war aber auch zum Feiern nach Birkhau gekommen. Der ehemalige Affalterbacher war 1974 der Erste, der eine Zugezogene aus der neuen Siedlung heiratete. „Damals waren wir gottfroh, dass neue Mädchen gekommen sind“, erzählte er. Heute wohnt in Birkhau bereits die vierte Generation.

„Um die Zukunft ist mir nicht bange“, betonte Steffen Döttinger. In den nächsten Jahren wird er sich um Landeszuschüsse für eine energetische Sanierung bemühen. Zum Jubiläum wurde der Spielplatz um Seniorengeräte ergänzt und die Bushaltestelle neu gestaltet, auch der Kindergarten wurde aufwendig renoviert. Bereits seit dem vergangenen Jahr sind die Birkhauer mit schnellem Internet versorgt.