Der Geschäftsführer Emmerich Schiller Foto: Werner Kuhnle

Am Bittenfelder Weg entsteht ein Sport- und Eventcenter mit Kantine und Fitnessstudio.

Affalterbach - Im Affalterbacher Gewerbegebiet bei AMG wird zwar immer etwas gebaut, aber die derzeitige Baugrube hat dann doch etwas größere Dimensionen. Am Bittenfelder Weg entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Aquarienfirma Grotech ein Sport- und Eventcenter mit Kantine und Fitnessstudio.

Die Angebote sind ausschließlich für die Mitarbeiter, wobei auch die Teilnehmer der Werksführungen in den Genuss des neuen Gebäudes kommen werden: Im Eingangsbereich wird die sportliche Marke AMG in Szene gesetzt.

Eine Cafeteria und eine zweite Kantine mit 200 Plätzen decken den kulinarischen Bereich ab, ein Konferenzzentrum bietet Platz für interne und externe Besprechungen. Sportlich wird es im oberen Teil des Gebäudes. Ein AMG-eigenes Sportstudio mit rund 600 Quadratmetern steht der Belegschaft vor und nach der Arbeitszeit – oder auch mal in der Mittagspause – kostenlos zur Verfügung. „Wir fordern viel von unseren Mitarbeitern, wir wollen ihnen aber auch etwas bieten“, sagt der Geschäftsführer Emmerich Schiller zu der Investition in Millionenhöhe.

In Zeiten, in denen in der Autoindustrie ein regelrechter Kampf um die besten Arbeitskräfte herrscht, will man in Affalterbach wie die Kommunen auch mit „weichen Standortfaktoren“ punkten. „Das Fitnessstudio war ein Wunsch unserer sportorientierten Belegschaft“, sagt Schiller, der sich selbst gern fit hält. Zum „Spirit“ der Marke AMG passe die „Dynamik und Performance“, die man mit modernsten Geräten erreichen will. Zudem könne man „bewusst auch eine Lücke im Tagesablauf nutzen, oder sich mit den Kollegen im Sportstudio verabreden“.

Das Ziel sei auch, so Schiller, die Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen besser zu vernetzen. Eine After-Work-Lounge auf der Dachterrasse biete die Möglichkeit, den Arbeitstag nach dem Fitnessprogramm ausklingen zu lassen.

Positiv könnte sich der „flexible Abfluss“ von Pendlern auswirken, wenn sich nicht alle gleich nach Arbeitsende ins Auto setzen. Ziel sei zwar nicht, dass die Mitarbeiter gar nicht mehr nach Hause wollen, „aber sie sollen den Tag so angenehm wie möglich hier verbringen“, beschreibt Schiller die „positive Mitarbeiterphilosophie“. Man tue auch in anderer Hinsicht viel, so kooperiere man mit der Gemeinde, um in den Kitas 16 Betreuungsplätze für Kinder von Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen.

Genaue Zahlen nennt der Geschäftsführer zwar nicht, aber der Neubau ist Teil des „strategischen Standort-Entwicklungsplans“, mit dem AMG ein klares Bekenntnis zu Affalterbach ablegen will. „Wir investieren in den nächsten Jahren mehrere Millionen, da es unser Ziel ist, alle Funktionen der Marke AMG an einem Standort zu bündeln.“ Auf dem ehemaligen Wiesheu-Gelände, das AMG erworben hat, sollen allmählich die Bereiche Brand und Marketing in neuen Gebäuden untergebracht wurden sowie Hallen für die Entwicklung, Prüfung und Test neuer Technologien entstehen. Auch für die hochmotorisierten Fahrzeuge gilt: „Die Technologieentwicklung geht weg vom reinen Benziner hin zur Hybridisierung und Elektrifizierung.“

In den 51 Jahren seines Bestehens ist AMG von der Garagenfirma zum Industriekomplex mit 1700 Mitarbeitern am Standort Affalterbach stetig gewachsen. „Mit dem Wachstum der Firma ist auch stets ein Wachstum der Gebäude verbunden“, sagt Schiller, der – seinem guten schwäbischen Namen verpflichtet – auch der Überzeugung ist: „Wenn der Nachbar sein Stückle verkauft, dann muss man halt zuschlagen.“