Ein Beamter bedeutet einem Fahrer, dass er einen kleinen Stopp einlegen muss. Foto: Werner Kuhnle

Die Polizei hat bei einer Kontrolle speziell nach Drogen- und Alkoholsündern Ausschau gehalten. Die Beamten nahmen aber auch ein spektakuläres Auto unter die Lupe.

Affalterbach - Ungefähr 200- bis 300-mal sagen die Polizeibeamten bei so einer Sechs-Stunden-Schicht den gleichen Satz, schätzt Markus Gröger von der Marbacher Polizei: „Guten Abend, Ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere bitte.“ Und dabei schauen sie freundlich interessiert in das Fahrzeug.

Das Polizeirevier Marbach hat vergangene Woche an drei Tagen hintereinander eine Schwerpunktaktion gegen das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss durchgeführt. „Die Polizeipräsenz vor Ort gibt den Leuten Sicherheit“, weiß Gröger. Am Freitagabend findet in Affalterbach die letzte der drei aufeinanderfolgenden Aktionen statt – direkt vor der Feuerwehrwache. Später am Abend werden die Floriansjünger noch für Beleuchtung sorgen, damit die Polizisten auch genug sehen bei ihren Kontrollen.

Gerade gibt die Kollegin, die am Ortseingang unauffällig Position bezogen hat, durch: „Nicht angeschnallt im nächsten Fahrzeug.“ Und schon weiß der Kollege mit der Kelle Bescheid, er winkt den Autofahrer auf den Parkplatz. „Ein Polizist kontrolliert und einer sichert“, erklärt Gröger. Man wisse schließlich nie, wie jemand reagiere, der bei einer Kontrolle unter Stress stehe. Insgesamt neun Beamte vom Revier in Marbach sind im Einsatz, unterstützt von neun Bereitschaftspolizisten aus Göppingen. Jens Schömbucher, Gruppenführer der Bereitschaftspolizei, findet: „Für die motivierten jungen Kollegen sind Einsätze bei Kontrollaktionen interessant. Manch einer spezialisiert sich.“ Genau wie Schömbucher, der vor allem Motorräder genauestens unter die Lupe nimmt.

Am Mittwoch kontrollierte die Polizei am Hartwald, am Donnerstag in Pleidelsheim. Bei diesen beiden Terminen wurden insgesamt drei Fahrten unter Drogen- oder Alkoholeinfluss registriert, einmal wurden Drogen gefunden. Viele Verstöße gab es wegen Fahren mit Handynutzung oder, weil jemand nicht angeschnallt war. Haben die Beamten das Gefühl, ein Fahrer könnte unter Drogeneinfluss stehen, dann lassen sie sich Verbandskasten oder Warndreieck zeigen. „Das machen wir nicht, um die Leute zu ärgern, sondern so finden wir Hinweise im Verhalten oder am Gang, wenn der Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht“, sagt Jens Schömbucher . Dann bitten die Beamten darum, ins Röhrchen zu blasen oder um einen Urintest.

Als ein DeLorean – das Fahrzeug aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ – auf den Parkplatz rollt, sind alle verfügbaren Beamten interessiert. „So ein Auto sieht man selten“, erklärt Schömbucher. Fahrer und Fahrzeug werden genau überprüft, es ist alles in Ordnung. Der Fahrer selbst hat die Aktion sichtlich genossen. Und nein, er bedauert lächelnd, seinen Fluxkompensator habe er heute nicht dabei.