Die Ära des Handballs unter dem Namen TV Großbottwar endet. Foto: Avanti

An diesem Wochenende werden die letzten Spiele unter zwei Vereinsnamen ausgetragen.

Großbottwar - Gut erinnere ich mich noch an einen Artikel von vor fast genau vier Jahren. Damals schrieb ich darüber, dass beim TV Großbottwar eine Ära zu Ende geht – und zwar die des Frauen-Handballs in der Dritten Liga. Der Verein hatte seine Mannschaft abgemeldet. Emotional ging es damals nach deren letzten Spiel zu. Tränen flossen, die Stimmung war getrübt. An diesem Wochenende endet in der Großbottwarer Wunnensteinhalle, also an gleicher Stelle wie 2015, erneut eine Ära. Diese hat jedoch eine ganz andere Dimension als damals. Denn es endet schlichtweg die Ära des Handballs unter dem Namen TV Großbottwar. Und nicht nur diese. Ein paar Kilometer Luftlinie entfernt hört zugleich die Ära der HG Steinheim-Kleinbottwar auf.

Anders als damals, als ich den Rückzug des Frauen-Teams aus der Dritten Liga sehr bedauerte und die Tränen vieler verstehen konnte, blicke ich der jetzigen Entwicklung durchweg positiv gestimmt entgegen. Natürlich ist es komisch, wenn man weiß, dass man das letzte Spiel unter dem stets gekannten Vereinsnamen bestreitet, und ganz klar kann ich das merkwürdige Gefühl, das beispielweise der TVG-Frauen-Trainer Timo Peter beschreibt, nachvollziehen. Wohl jeder – egal ob Spieler, Verantwortlicher oder Zuschauer – wird am Wochenende mit einem mulmigen Gefühl in die Großbottwarer Wunnensteinhalle sowie die Kleinbottwarer Bottwartalhalle gehen. Aber das ist auch gut so. Denn das zeigt, dass etwas Prägendes passiert.

Der Handball im Bottwartal wird sich neu aufstellen. Mit der HABO SG werden sich andere Türen öffnen, neue Möglichkeiten ergeben. Möglichkeiten, die ein Verein alleine in dieser heutigen Zeit nur noch selten hat. Natürlich gibt man dafür viel her – vor allem die über das Bottwartal hinaus bekannten Namen. Einen Teil seiner Identität. Und doch ist es das wert, davon bin ich überzeugt. Dieser Neuanfang sollte an diesem Wochenende in den beiden Hallen gemeinsam mit den endenden Äras gefeiert werden – und zwar kräftig.