Kleine Häuser sind ganz groß im Kommen: Blick in ein sogenanntes Tiny House. Foto: dpa/Martin Schutt

Eigentlich wollte der Erdmannhäuser Gemeinderat am Donnerstagabend das Thema Tiny-Häuser vertiefen. Es wurde jedoch von der Tagesordnung genommen und soll in größerem Rahmen auf der Bauklausur am 26. Juni behandelt werden.

Erdmannhausen - Eigentlich hatte der Erdmannhäuser Gemeinderat am Donnerstagabend das Thema Tiny-Häuser vertiefen wollen. Die Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen und die SPD hatten vor einigen Monaten den Vorschlag unter dem Schlagwort „Wohnraum für Berufsstarter“ eingebracht. Die Idee dahinter war, kleine, mobile Häuser auf befristet von der Gemeinde gepachtete Grundstücke zu stellen und an junge Erdmannhäuser zu vermieten. So sollten zum einen wertvolle Grundstücke – sogenannte Enkelstückle – zwischengenutzt und zum anderen junge Erdmannhäuser im Ort gehalten werden, die der Brezelgemeinde mangels preiswerten Wohnraums sonst vielleicht den Rücken gekehrt hätten. Die Modulhäuser von guter Qualität könnten rückstandslos versetzt werden und bräuchten zum Teil nur Erdungsschrauben als Fundament, sodass die Grundstücke unverändert blieben, hatte es in dem Antrag weiter geheißen. Der Verband Region Stuttgart wiederum hatte die Idee als „spannendes Projekt“ bezeichnet, und ein Erdmannhäuser hatte bereits Interesse daran bekundet, sein Grundstück zur Verfügung zu stellen.

Verwaltung zeigte sich reserviert

Die Verwaltung hatte sich in der vergangenen Sitzung jedoch reserviert gezeigt, weil zum einen die Kosten für solche Tiny-Häuser mit rund 100 000 Euro hoch seien und zum anderen der Flächenverbrauch hoch sei, da die Baulücken im Ort größer sind als für ein Tiny-Haus benötigt. In der Sitzung am Donnerstagabend nahmen die Gemeinderäte das Thema jedoch von der Tagesordnung, da Bürgermeister Marcus Kohler erklärt hatte, er würde das Thema gerne in einem größeren Rahmen auf der Bauklausur mit allen Räten am 26. Juni besprechen. „Ich würde da nicht nur Berufsstarter, sondern auch Erzieherinnen, Pflegekräfte und andere Berufsgruppen mit einbeziehen wollen“, erläuterte Kohler. Die Gemeinde habe zudem bereits eine Abfrage bei Grundstückseigentümern gemacht und interessante Rückmeldungen erhalten. Allerdings scheide das von SPD und Bündnis90/Die Grünen ins Auge gefasste Grundstück in der Kirchenfeldstraße neben dem Friedhof aus baurechtlichen Gründen aus.