Ein goldener Herbst sorgte im Bottwartal für farbenprächtige Impressionen. Foto: Y. Garbe

In einem alles in allem ausgeglichenen Wetterjahr 2021 zeigte sich ausgerechnet der Sommer sehr durchwachsen. Der Herbst war dann etwas zu trocken, ehe die Niederschläge zum Winter hin wieder ergiebiger wurden.

Bottwartal - Mit einer mittleren Temperatur von 10,5 Grad Celsius lag 2021 bei einer Abweichung von plus 0,2 Grad weitgehend im langjährigen Durchschnitt. Der zweite Pandemie-Sommer scherte jedoch kräftig aus und präsentierte sich außergewöhnlich nass.

Juli

Nach einem wechselhaften Start in die Siebenschläferphase, welche Anfang Juli den Charakter des Hochsommers bestimmen soll, waren die Erwartungen auf stabiles Sommerwetter erst einmal gedämpft. Der Monat begann grau und kühl, bis zur Monatsmitte gab es fast täglich Regenschauer. Am 17. Juli tauchte endlich ein Hoch auf der Wetterkarte auf, bis zum 23. Juli gab es reichlich Sonnenschein, nur ein paar Quellwolken zogen über das Bottwartal. Am 24. Juli wurde die Luft dann drückend schwül. Mit einer Temperatur von 28,5 Grad wurde am Nachmittag der höchste Wert des Monats erreicht. Abends zogen aus Süden kräftige Gewitter ins Bottwartal, örtlich gab es kleine Überschwemmungen.

Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,6 Grad Celsius lag der Juli exakt im langjährigen Mittel. Heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad gab es keine, an 13 Tagen stieg die Temperatur über die 25-Grad-Marke. Durch die zahlreichen Schauer und Gewitter kamen am Ende 79,6 Liter pro Quadratmeter zusammen, was 111 Prozent des üblichen Wertes entspricht.

August

Auch der August enttäuschte die Hoffnung auf heißes Sommerwetter. Mit nord-westlicher Strömung wurde immer wieder atlantische Meeresluft zu uns geführt. In den ersten acht Tagen kam die Sonne nur sehr selten zum Zuge, dazu regnete es täglich. Ab dem 9. August folgte eine sommerliche Phase, die Temperatur erreichte am 13. August mit 29,8 Grad das Monatsmaximum. Im Zusammenspiel mit hoher Luftfeuchtigkeit bildeten sich am 15. August von der Alb her kräftige Gewitter. Am späten Nachmittag fiel zwischen Beilstein und Löwenstein Hagel mit über fünf Zentimeter dicken Eiskörnern, glücklicherweise blieb das Bottwartal weitestgehend verschont. Abgesehen von einem warmen Intermezzo am 21. August gestaltete sich das letzte Monatsdrittel durchweg kühl und nass. Insgesamt war auch der August deutlich zu kühl. Die Durchschnittstemperatur lag mit lediglich 17,9 Grad Celsius 1,2 Grad unter dem langjährigen Mittel. An 20 Tagen im August gab es Niederschläge, mit einer Summe von 93,2 Liter auf den Quadratmeter wurden 110 Prozent der üblichen Menge erreicht.

September

Nach einem nassen und durchwachsenen Sommer gab es vom 1. bis zum 9. September tolles Spätsommerwetter im Bottwartal, jeden Tag schien die Sonne ungestört vom Himmel herab. Auch die Temperaturen präsentierten sich auf einem hochsommerlichen Niveau – am 9. September kletterte das Quecksilber bis auf 27 Grad.

Ab Monatsmitte wurde es kurzfristig kühler und unbeständig. Hoher Luftdruck über Nordeuropa sorgte ab dem 18. September jedoch wieder für freundliches Wetter, auch wenn die Temperaturen dabei nicht mehr ganz so sommerlich ausfielen. Erste Nebelfelder in den Morgenstunden machten auf den nahenden Herbst aufmerksam.

Der September fiel mit einer Durchschnittstemperatur von 16,3 Grad Celsius 1,7 Grad wärmer als der langjährige Schnitt aus. Der erste Herbstmonat fiel aber auch relativ trocken aus, mit 18,2 Liter pro Quadratmeter wurden nur 36,2 Prozent der üblichen Menge erreicht.

Oktober

Der Monat begann sonnig und mild, aber bereits am 4. Oktober führte eine Kaltfront kühlere Luft und Regen herbei. Zur Monatsmitte wechselten sich sonnige und trübe Tage ab, dabei blieb es oft trocken. Am 21. Oktober wurde es dann turbulent in der Wetterküche. Das Sturmtief Ignatz brachte zur Mittagszeit kräftige Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 km/h ins Bottwartal. Im letzten Monatsdrittel sorgte ein Hoch über Mitteleuropa für goldenes Oktoberwetter. In den Nächten sank die Temperatur bereits nahe an den Gefrierpunkt, was in der letzten Oktoberwoche eine intensive Laubfärbung in den Wäldern auslöste.

Insgesamt war der Oktober ein sehr ausgeglichener Herbstmonat. Die Durchschnittstemperatur lag bei 10,1 Grad und somit nur 0,1 Grad unter dem langjährigen Mittel. Niederschläge gab es nur an zwölf Tagen, mit 39,8 Litern pro Quadratmeter wurden 84,3 Prozent des Solls erreicht.

November

Trist und grau war es an den meisten Tagen des Monats, sonnige Phasen gab es nur an einzelnen Tagen. Ein umfangreiches Tief über Mitteleuropa bestimmte das Wettergeschehen zu Beginn, ab dem 6. November nahm der Hochdruckeinfluss zu, und es wurde trockener. In der Nacht zum 9. November gab es verbreitet den ersten Frost in der Region, an diesem Tag schien die Sonne nahezu ungestört. Das ruhige und vor allem windstille Hochdruckwetter sorgte in den folgenden Nächten für dichte Nebelfelder.

In der zweiten Monatshälfte folgte zunächst konstantes Wetter, ehe am 22. November eine Kaltfront polare Luft heranführte. In den Nächten wurde es spürbar kälter, bis auf -4 Grad sank das Thermometer in der Früh des 24. November. Die Kaltluft blieb bis Ende des Monats wetterbestimmend, und am 30. November legte sich eine fünf Zentimeter dicke Schneedecke über das obere Bottwartal. Mit einer Durchschnittstemperatur von 4,5°C war es im November 0,9 Grad kälter als im langjährigen Schnitt, mit einer Regenmenge von 49,3 Litern pro Quadratmeter wurden 73 Prozent der üblichen Monatsmenge erreicht.

Dezember

Im Dezember blieb von der weißen Pracht nicht mehr viel übrig. Bei Temperaturen von knapp 10 Grad schmolz die Schneedecke gleich am ersten Tag des Monats rasch dahin, bis zum Nikolaustag blieb es nasskalt und windig. Mit nordwestlicher Strömung wurde immer wieder feuchtkalte Meeresluft zu uns geführt, Schneeschauer gab es aber nur oberhalb von 800 Metern. Bis über die Monatsmitte hinaus folgten trübe Tage, bei den Temperaturen änderte sich nur wenig. Hoffnung auf weiße Weihnachten gab es nach dem vierten Advent, als pünktlich zum Winteranfang am 21. Dezember kalte Luft aus dem hohen Norden zu uns strömte. Die Temperaturen lagen in der Früh des 22. Dezember bei -6 Grad, die Landschaft war von einer weißen Raureif-Decke überzogen. Doch pünktlich zu Heiligabend führte ein Tief milde Atlantik-Luft zu uns. Die Temperaturen kletterten bis auf 8 Grad, dazu gab es immer wieder Regenfälle.

Mit einer südwestlichen Strömung wurde die Winterluft nach Weihnachten weit in den Norden getrieben, sodass sich das Wetter auch zum Jahreswechsel von seiner milden Seite präsentierte. Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember bei 4,1 Grad Celsius – 1,5 Grad höher als üblich. Die Regenmenge summierte sich auf 51 Liter pro Quadratmeter – das waren 116 Prozent der üblichen Monatsmenge.