Der Gassenlauf wird sich komplett auf der Schillerhöhe abspielen. Foto: Archiv/avanti/Ralf Poller)

Der Marbacher Gassenlauf bekommt nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein frisches Konzept. Und ein Finale, das nichts für schwache Nerven sein dürfte.

Das teils heftige Auf und Ab verlangte den Athleten einiges ab. Doch dafür konnten die Teilnehmer am Marbacher Gassenlauf ihrer schweißtreibenden Leidenschaft in der ganz besonderen Kulisse der Altstadt nachgehen. Dieses spezielle Flair wird die Sportler bei der Neuauflage nach der dreijährigen Coronazwangspause am Samstag, 10. September, nicht mehr umgeben. Das Sportevent wird nämlich komplett auf die Schillerhöhe verlagert. Allerdings: Was Läufer und Zuschauer dort erwartet, hat das Potenzial, der Veranstaltung einen Attraktivitäts-Booster zu verpassen.

Die 18 Besten ziehen ins Finale ein

61 Minuten alles geben

Das Konzept sei komplett überarbeitet worden, sagte Heinz Reichert (SPD) jetzt im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Reichert, seines Zeichens auch Vorsitzender des organisierenden TV Marbach, erklärte, dass die Teilnehmer bei der 20. Auflage des Wettbewerbs 61 Minuten laufen müssten. Die zwölf Herren sowie die sechs Damen, die in dieser Zeit die meisten Runde schaffen, zögen ins Finale ein. Reichert strich heraus, dass diese Zahlen nicht von ungefähr kommen. Der TV sei 1861 gegründet worden. Analog werde es 18 Finalisten geben, die zuvor besagte 61 Minuten unterwegs seien. Bislang war das Rennen ganz klassisch ausgetragen worden. Die Nase hatte vorn, wer eine 10,5 Kilometer lange Strecke über drei Runden von der Altstadt bis zur Schillerhöhe in der kürzesten Zeit absolvieren konnte.

Nach jeder Runde scheidet einer aus

Ein Spektakel für sich verspricht im Rahmen des neuen Konzepts am 10. September dann das Finale zu werden. Der Gewinner und die Gewinnerin werden nach dem Prinzip Last-Man/Woman-Standing ermittelt. Bedeutet: Man schicke die Besten der Besten auf eine 400 Meter lange Runde, sagt der sportliche Leiter Achim Seiter. Nach jedem Durchgang müsse der Langsamste die Segel streichen, bis am Ende nur noch einer und eine übrig blieben. „Ich glaube, das könnte ganz spannend werden. Wir müssen schauen, wie das angenommen wird“, erklärt Seiter, der hofft, dass dieser frische Ansatz, den man sonst höchstens vom Bahnradfahren kennt, für ein attraktives Teilnehmerfeld sorgt.

Extraläufe für die jungen Sportler

Angebote für den Nachwuchs

Ihre Schnelligkeit und Ausdauer messen können auch wie gehabt die jüngeren Semester. So sind eigene Bambiniläufe über 400 und über 800 Meter geplant, für die der Startschuss vor dem Hauptevent mit den Erwachsenen fallen soll. Die Youngsters, die Jahrgang 2003 oder jünger sind, gehen zusammen mit den Erwachsenen auf die Strecke. Fest steht zudem, dass die Veranstaltung einen neuen Namen erhält: „1861 – Der Lauf“ soll das Ganze heißen, sagt Achim Seiter. Gassenlauf hätte auch nicht mehr gepasst – was Barbara Eßlinger von den Grünen im Verwaltungsausschuss ein Stück weit bedauerte. Gerade das anspruchsvolle Terrain mit der schwierigen Topografie in der Altstadt habe einige Läufer heiß auf den Lauf gemacht. „Von der Intensität war das im Prinzip wie ein Halbmarathon. Und das war für sie so reizvoll“, erläuterte Eßlinger.

Der Reiz der anspruchsvollen Strecke

Abschluss mit Fest und Live-Musik

Der TVM-Chef Heinz Reichert wollte das nicht in Abrede stellen, erinnerte aber daran, dass der Aufwand in der Altstadt sehr groß gewesen sei. Man habe viele Helfer benötigt. Überdies hätten mehrere Straßen gesperrt werden müssen. Außerdem, ergänzt Achim Seiter, werde die Fußgängerzone aktuell saniert. „Die Schillerhöhe hat viele Vorteile“, fasst er zusammen. Nicht zuletzt aus Sicht der Veranstalter auch den, dass dort der TV Marbach seinen Sitz hat. Denn, und auch das ist neu, soll das Event in diesem Jahr mit der Siegerehrung nicht beendet sein. „Es soll ein großes Fest geben und eine Band spielen bei uns auf dem Gelände“, kündigte Reichert an.