Vor einem Jahr sind die Wengerter auf Probe erstmals in den Benninger Steillagen zu einer Besprechung mit vielen Infos zusammengekommen. Foto:  

Das Projekt „Wengerter auf Probe“ in den Steillagen von Benningen wird mit noch größerer Beteiligung fortgeführt.

Benningen - Den Benninger Steillagen geht es nicht besonders gut. Wo sich vor Jahren und Jahrzehnten noch ein gesunder Wengert an den anderen reihte, gibt es inzwischen Lücken. Stückle verbuschen, Trockenmauern zerfallen. Immer wieder werden altershalber Parzellen aufgegeben. Zwei Benninger wollten deshalb gegensteuern und haben im vergangenen Jahr das Projekt „Wengerter auf Probe“ auf die Beine gestellt.

Dabei sollten Freiwillige einen zwei bis vier Ar großen Wengert zur Verfügung gestellt bekommen, den sie unter Anleitung der Profis bewirtschaften. Die Resonanz hat mit rund 20 Teilnehmern überraschte die beiden Macher Martin Heim und Werner Widmaier – und freute sie umso mehr, denn „hier geht es um den Erhalt unserer Kulturlandschaft“, betonen sie.

Monat für Monat gab es Treffen mit dem Wengerter-Nachwuchs, der in alles eingeweiht wurde, was im Weinberg wichtig ist – vom Pflanzenschutz über den Trockenmauernbau bis hin zur Lese. Den krönenden Abschluss gab’s in Form von eigenem Wein.

Das ganze Konzept hat offenbar überzeugt. Denn alle bisherigen Wengerter auf Probe sind – bis auf einen – dieses Jahr wieder mit von der Partie. Zudem haben sich bereits zehn Neue angemeldet. Und weitere Interessenten sind willkommen, betonen Heim und Widmaier. Denn letztlich gehe es darum, dass in den schönen Benninger Steillagen nicht zu viele Stückle einfach aufgegeben werden, auch wegen des Pflanzenschutzes, für den der Helikopter im Einsatz ist.

Zwar achten die beiden Macher von „Wengerter auf Probe“ darauf, dass der Nachwuchs in Weinbergen arbeitet, die auch gleich im ersten Jahr Ertrag bringen. „Es kann ja nicht sein, dass man schafft und im Herbst nur dem Nachbarn bei der Lese zuschauen kann.“, so Heim. Dennoch gibt es in der idyllischen Lage am Neckar auch jetzt schon Stückle, in die noch weitaus mehr Arbeit gesteckt werden muss. Etwa ein gerodeter Weinberg, bei dem sich Martin Heim und Werner Widmaier wünschen würden, ihn mit Querterrassen neu aufzubauen. „Das wird dann mal eine gesonderte Aktion“, sind sie sich einig und würden sich über Helfer freuen.

Und die Ideen gehen den beiden nicht aus. Denn auch eine Benninger Weinbergwanderung wäre vorstellbar: Ein Tag im Sommer, an dem die Wengerter ihre Gärten öffnen, ihren Wein ausschenken und Kleinigkeiten „auf die Hand“ anbieten.

Aber erst einmal muss das zweite Jahr „Wengerter auf Probe“ anlaufen. Auf ein erstes gemeinsames Treffen hoffen Martin Heim und Werner Widmaier im Februar, dann soll das Programm ähnlich wie im vergangenen Jahr ablaufen – mit monatlichen Zusammenkünften und Infos zu verschiedenen Themen rund um die Pflege des Weinbergs.