Im Landkreis Backnang, zu dem auch die Gemeinde Kirchberg gehört, treten bei der Landtagswahl 13 Parteien an. Foto:  

Insgesamt 13 Kandidaten stehen im Wahlkreis Backnang, zu dem auch Kirchberg gehört, zur Wahl für den Landtag. Einige Gruppierungen sind neu im Parteienspektrum, andere nicht mehr vertreten.

Kirchberg - Nicht nur im Wahlkreis 14 (Bietigheim-Bissingen), zu dem die meisten Kommunen im Verbreitungsgebiet der Marbacher Zeitung gehören, gibt es eine große Zahl an Landtagskandidaten, unter denen sich die Wähler am 14. März entscheiden können. Auch in den Wahlkreisen Backnang (17), wozu Kirchberg an der Murr gehört, und Eppingen, dem für alle Beilsteiner relevanten Wahlkreis 19, lächeln die verschiedensten Gesichter auf die potenziellen Wähler hinab.

Landtagsabgeordneter Gernot Gruber tritt wieder an

Hier ein Überblick über den Wahlkreis 17 (Backnang): Insgesamt bewerben sich 13 Kandidaten um die Wählergunst. Der bekannteste davon dürfte Gernot Gruber (SPD) sein. Der 58-jährige Diplom-Mathematiker aus Backnang sitzt bereits seit 2011 im Landtag. Dort ist er energie- und klimapolitischer sowie sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied im Ausschuss für Finanzen sowie im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiepolitik. Zumindest regional ähnlich bekannt ist wohl Charlotte Klinghoffer (FDP). Die 53 Jahre alte Backnanger Stadträtin und Kreisrätin, die ein Bestattungsinstitut führt, soll nach dem Willen des FDP-Kreisverbands aus der Partei ausgeschlossen werden, wurde aber trotzdem mit deutlicher Mehrheit zur Landtagskandidatin gewählt (wir berichteten).

Wechsel von ÖDP zu Grünen

Die Partei gewechselt hat der Grüne Ralf Nentwich. 2011 und 2016 war der 39-jährige Realschullehrer aus Murrhardt noch für die ÖDP angetreten, hatte damals ein Landtagsmandat jedoch verpasst. Für die ÖDP kandidiert jetzt der 1963 geborene Spiegelberger Lehrer Norbert Barthold.

Kandidat der CDU ist der 39-jährige Bankkaufmann Georg Devrikis aus Murrhardt. Für Die Linke kandidiert die Hochschuldozentin Dr. Annette Keles, bei der AfD möchte der 1992 geborene Fachinformatiker Daniel Lindenschmid in die Fußstapfen von Jörg Meuthen treten. Die Piraten gehen wie bereits bei der letzten Landtagswahl mit dem Welzheimer Mechatroniker Philip Köngeter, Jahrgang 1991, ins Rennen. Für die Freie Wähler Partei wirft der 55-jährige Sozialpädagoge Konstantinos Kefalas aus Vaihingen/Enz seinen Hut in den Ring.

Neue Parteien gehen ins Rennen

Neu im Parteienrennen sind die aus der Querdenker-Bewegung hervorgegangenen Basisdemokraten, die laut Internet für Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz stehen. Für sie tritt der 57-jährige Waiblinger Ökonomie-Coach Joachim Reymann an. Ebenfalls zum ersten Mal vertreten sind die Klimaliste BW (Kandidat Berthold Daubner, Unternehmer aus Mühlacker, Jahrgang 88), die die Klimaziele von Paris wissenschaftsbasiert und sozial gerecht umsetzen möchte, sowie die Partei WIR 2020 (W2020), für die der 1969 geborene freie Architekt Nico Mast aus Flein antritt. Auch die zuletzt genannte Partei ist im Umfeld der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen entstanden. Einer der Mitbegründer ist der Querdenken-Aktivist Bodo Schiffmann, der aber kein Parteimitglied mehr ist. Neu im Parteienkarussell ist zudem die Partei – vertreten durch den 41 Jahre alten Backnanger Gastronomen Alexander Lisson – , die mit dem selbsterteilten Auftrag „Die endgültige Teilung Baden-Württembergs“ antritt.

Keine NPD-, Republikaner- und ALFA-Kandidaten

Anders als noch vor vier Jahren geht für die NPD, die Republikaner und die AfD-Absplitterung ALFA kein Kandidat mehr im Wahlkreis Backnang ins Rennen.