Mehr als vier Millionen Corona-Impfstoffdosen müssen vernichtet werden, weil sie ihr Verfallsdatum überschritten haben. (Symbolfoto) Foto: dpa/Bodo Schackow

Es mangelt an Abnehmern: Über vier Millionen Corona-Impfstoffdosen müssen deshalb vernichtet werden. Mitte September haben etliche Dosen der Hersteller Novavax und Moderna ihr Verfallsdatum überschritten.

Erneut müssen Corona-Impfstoffdosen vernichtet werden, weil die Bundesregierung für mehr als vier Millionen Dosen keine Abnehmerinnen und Abnehmer findet. Nach Angaben eines Sprechers des Bundesgesundheitsministeriums hatten zum 13. September rund 4,6 Millionen Dosen der Hersteller Novavax und Moderna im zentralen Lager des Bundes ihr Verfallsdatum überschritten. Die Bundesregierung bemühe sich derzeit aber auf EU-Ebene darum, die Haltbarkeit der Impfstoffe künftig zu verlängern.

Das Ablaufen des Haltbarkeitsdatums heiße „nicht automatisch, dass dieser Impfstoff dann tatsächlich auch verfallen ist“, sagte der Sprecher. Er sei „durchaus noch weiter verwendbar“. Die aktuellen Regeln erforderten es aber, dass die Dosen nach Ablauf vernichtet werden.

Es mangelt an Abnehmern

Die Möglichkeit, überschüssigen Impfstoff an andere Länder zu spenden, leide unter schwacher Nachfrage, sagte der Sprecher weiter. Die Bundesregierung bemühe sich um eine Weitergabe der Stoffe, sagte er. „Die Wahrheit ist aber schlicht und ergreifend, dass es zur Zeit an Abnehmern mangelt.“

Derzeit sind vergleichsweise wenige Corona-Impfungen gefragt: Am Dienstag etwa waren es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bundesweit 47.000. In den Hochzeiten der Impfkampagne wurden zum Teil Werte von mehr als einer Million Impfungen pro Tag verzeichnet. Der Rekord liegt bei 1,6 Millionen Impfungen am 15. Dezember 2021.

Seit dem Start der Impfkampagne wurden laut Robert-Koch-Institut 209,5 Millionen Dosen in Deutschland ausgeliefert. Davon seien bis Montag dieser Woche 88,4 Prozent verimpft worden.