Am Zielort der Wanderung leuchtet zum Abschluss ein Fackelkreuz. Foto: Ralf Poller/Avanti

Abstand und Achtsamkeit waren das Gebot der CVJM-Waldweihnacht, die am Sonntag als Fußmarsch mit Fackeln zu den Marbacher Spitaläckern führte.

Marbach - Es ist in diesen Zeiten alles andere als einfach, eine Veranstaltung zu planen. Diese Erfahrung haben auch Simone Tressel und Susanne Berger vom CVJM Marbach gemacht. Seit über zehn Jahren organisieren die beiden Frauen die Waldweihnacht und haben dabei in den vergangenen Jahren viele kreative Aspekte verwirklicht. „Doch in Coronazeiten geht das ja leider nicht“, weiß Tressel, die als zweite Vorsitzende fungiert und gemeinsam mit Berger das Vorbereitungsteam bildet. Doch die Frau ist froh darüber, dass heuer wenigstens etwas geht; denn im vergangenen Jahr fiel die Waldweihnacht komplett aus. Dieses Mal hingegen wolle der Verein- trotz angespannter Lage – „schauen, was möglich ist“, erklärte Simone Tressel im persönlichen Gespräch.

Auf die sonst obligatorische Rote Wurst wird verzichtet

Gemeinsam mit ihrem Team hatte sie bereits im Sommer mit den Programmüberlegungen begonnen. „Nach einigem Hin und Her aber war klar, wir machen das jetzt. Auch im Vorbereitungsteam waren wir uns darüber schlussendlich einig. Das ist wichtig“, betonte Tressel, die in Rücksprache mit dem Dekan Ekkehard Graf ebenfalls grünes Licht erhalten habe. „Denn Gottesdienst im Freien sei erwünscht“, argumentierte die Frau aus dem Vorstandsteam, die mit der Entscheidung auch „ein Stück Hoffnung und Licht auf den Weg zu Weihnachten bringen will“.

Und so hatte das Konzept für die Corona-Waldweihnacht am frühen Sonntagabend klare Sicherheitsvorgaben mit im Paket: Auf den obligatorischen Adventspunsch und auf den Verzehr einer Wurst wurde bei der fußaktiven Waldweihnacht bewusst verzichtet. Denn als eine Art Etappenwanderung war die Veranstaltung konzipiert, bei der auf ausreichend Abstand geachtet werden konnte.

Die Teilnehmer singen mit Maske

Ausgehend von der Kirchenweinbergstraße folgte der Spaziergang über den Viehweg hoch zum vereinseigenen Grundstück bei den Spitaläckern: der Zielort der Wanderung, wo ein Fackelkreuz schließlich auch den krönenden Abschluss bildete. Das stimmungsvolle Wander-Spektakel aber, bei dem es am Start nicht nur ein Gebet, sondern auch Fackeln zum Erleuchten des Weges gab, bildete im Dunkeln viele kleine Familiencluster ab, die sich wie große Lichtpunkte von Etappe zu Etappe schoben.

Bei jedem Halt gab es die Fortsetzung der am Start begonnenen Weihnachtsgeschichte „Unruhe im Stall“ von Raphaela Caderas, die laut vorgelesen wurde. Auch wurde feierlich miteinander gesungen: „Dann aber bitte mit Maske“, gab Tressel die Order an die rund 50 Kinder und Erwachsenen aus, die Lieder wie „Stern über Bethlehem“ oder „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ oder auch „Zumba, Zumba“ intonierten.

Der Datenschutz wird eingehalten

Und natürlich gab es eine offizielle Teilnehmerliste, „die datenschutzkonform in wenigen Wochen vernichtet wird“, wie Tressel versprach, der es wichtig war, „Corona für eine gute Stunde ausblenden zu können. Stattdessen wollen wir uns auf die Geburt Jesu konzentrieren, auf die wir uns alle so sehr freuen“, motivierte sie die Besucher der etwas anderen Waldweihnacht.