Die Astrid-Lindgren-Grundschule steht im Blickpunkt der Diskussion. Foto: Avanti/Ralf Poller/Avanti

Die CDU im Gemeinderat von Erdmannhausen hat sich für einen Schulsozialarbeiter an der Grundschule ausgesprochen. Die Stelle soll mindestens 30-prozentig sein.

Erdmannhausen - Die CDU-Fraktion im Erdmannhäuser Gemeinderat sähe es gern, wenn für die Astrid-Lindgren-Schule eine sozialpädagogische Stelle mit mindestens 30 Prozent Umfang eingerichtet würde. „Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen besteht die dringende Notwendigkeit, an der Grundschule eine Fachkraft zur Unterstützung der erzieherischen und pädagogischen Arbeit an der Schule anzubieten“, heißt es in einem Antrag, der den anderen Gemeinderäten und der Verwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Diskussion vorgelegt worden ist.

Gespräche mit der Schulleitung, aber auch mit Eltern hätten gezeigt, dass es dringenden Handlungsbedarf in diesem Bereich gebe. Denn den Lehrkräften sei es nicht mehr möglich, die individuellen und teilweise familiären Probleme der Schülerinnen in ausreichendem Maße zu berücksichtigen. Kernaufgabe der Lehrkräfte sei die Vermittlung des Bildungsplans. Für Präventionsarbeit und Krisenmanagement sei Schulsozialarbeit notwendig.

An der Astrid-Lindgren-Schule werden rund 180 Schüler in acht Klassen von neun Lehrkräften unterrichtet, hinzu kommt eine Religionslehrerin für katholischen und der Pfarrer für evangelischen Religionsunterricht. Schulchor und AGs für Zirkus, Theater und Schach ergänzen das Bildungsangebot ebenso wie eine Kooperation mit verschiedenen Vereinen.

Bürgermeister Marcus Kohler findet den Vorschlag generell gut, verweist aber darauf, dass die Haushaltslage auch in Erdmannhausen angespannt ist: „Es gibt in vielen Bereichen Wünsche für zusätzliche Stellen, die wir aber nicht erfüllen können. Corona geht auch an uns nicht spurlos vorüber. Wir haben zwar jetzt noch eine relativ stabile Haushaltslage, doch Schulsozialarbeit hat auf der Wunschliste der Verwaltung nicht oberste Priorität.“ Ilona Schondelmaier, die den Antrag für die CDU-Fraktion vorstellte, meinte: „Vielleicht kann man das auch mit der neuen 50-Prozent-Stelle fürs Jugendhaus kombinieren.“ Sollte eine Stelle für Schulsozialarbeit geschaffen werden, wäre das ein Novum in Erdmannhausen, sagte CDU-Rätin Daniela Baumgärtner-Bauer auf Nachfrage: „Bislang gab es nur vereinzelt für Schüler Integrationshelfer.“