Die Vorleser haben an der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule ihr Können unter Beweis gestellt. Foto: /Frank Wittmer

Die besten Vorleser an der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule dürfen zum Kreisentscheid. Ein Mädchen und ein Junge hatten am Ende die Nase vorn. Die nächste Runde mit den beiden Siegern wird wahrscheinlich Ende Februar in Ludwigsburg stattfinden.

Marbach - An der Tobias-Mayer-Gemeinschaftsschule wurden am Mittwoch die besten Vorleser gesucht. „Ihr habt in euren Gruppen und Klassen schon gewonnen“, stellte Schulleiterin Silke Benner zu Beginn fest. Insofern war klar, dass sich hier nur die Besten mit den Besten messen.

Die Messlatte lag also hoch, und mit der Rektorin achtete auch Catharina Bombardi vom Team der Marbacher Stadtbibliothek auf die Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl, die die Sechstklässler präsentierten. Lehrer Marc Richter stoppte die Zeit: Drei Minuten hatten die Jungen und Mädchen für das selbst ausgewählte Buch, dann mussten alle noch mal mit einem unbekannten Text ran.

Von der inklusiven Gruppe konnte Lukas Bürgstein die Jury am meisten überzeugen. Sowohl aus „Die Schule der magischen Tiere“ als auch aus dem vorher noch unbekannten Buch „Jeremy James“ las Lukas flüssig und gut betont vor. Bei den anderen sechs Lesern gab es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen von Talako Noriega und Anna Müller, das Anna letztlich knapp, aber verdient für sich entschied. Talako las recht spannend aus „Body Guard – Die Geisel“ vor. Anna hatte sich das Buch „Der magische Blumenladen“ ausgesucht.

Der unbekannte Text war „Huckleberry Finn“, ein alter „Schmöker“, der leider nicht mehr zur Standard-Jugendliteratur gehört. Hier hatten alle Sechstklässler mehr oder weniger Schwierigkeiten mit der von Mark Twain vor über 130 Jahren geschriebenen Erzählung der Flucht des Jungen Huckleberry und des Sklaven Jim auf dem Mississippi.

Am Ende der einstündigen Lesestunde gab es strahlende Gesichter und für alle Kinder eine Urkunde. Man hatte nicht nur neue Bücher wie „Kaninchen bringen Glück“, „Todesgruß vom gelben Drachen“ von TKKG oder „Die schöne und das Biest“ zumindest auszugsweise kennengelernt, die jungen Menschen bekamen von ihrer Schulleiterin und der Mitarbeiterin der Marbacher Stadtbücherei auch gleich noch einen wichtigen Tipp fürs ganze Leben mit: „Verliert nie die Lust am Lesen, denn mit Lesen kann man die ganze Welt entdecken!“

Für Lukas und Anna geht es nun in die nächste Runde des Lesewettbewerbes, der voraussichtlich Ende Februar im Ludwigsburger Kreishaus stattfinden wird. „Bis dahin müsst ihr euch ein neues Buch raussuchen“, erklärte Marc Richter die Regeln. Man darf nämlich nicht einfach noch mal die schon geübte Textstelle vorlesen. „Das wäre ja auch zu einfach, und zudem ist es ja auch spannend, was Neues zu lesen“, meinte Benner.

Auch das „Prima-Vista“-Lesen ist jetzt fester Bestandteil des Wettbewerbes auf allen Ebenen, der bis zum Bundesentscheid nach Berlin führen kann. Alle Teilnehmer müssen sich also darauf einstellen, einen zuvor fremden Text sicher und gut betont vorlesen zu können, dazu noch mit Mikrofon und einer sehr viel größeren Zuhörerschar.