Der Marbacher Wochenmarkt muss während der Umgestaltung der Fußgängerzone raus aus der Marktstraße. Foto: (Archiv) KS-Images.de

Die Fußgängerzone soll vom kommenden Jahr an herausgeputzt werden. Das heißt aber auch, dass der Wochenmarkt in der Phase der Sanierung woanders unterkommen muss. Die Stadt überlegt sich mit den Beschickern, welche Lösung am besten wäre.

Marbach - Man stehe nicht unter Zeitdruck, betont der Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling. Schließlich beginne die Sanierung der Fußgängerzone erst in einem Dreivierteljahr. Doch spätestens dann muss eine Lösung dafür gefunden sein, wohin der Wochenmarkt übergangsweise ziehen könnte. Insofern forciert die Stadt nun das Projekt und überlegt mit den Beschickern, welcher Standort als Ausweichquartier am geeignetsten wäre. Ein Auftaktgespräch zu diesem Thema hat am Mittwoch im Rathaus stattgefunden. Allerdings hält sich die Kommune bedeckt, welche Alternativen dort in die engere Auswahl genommen wurden. Der Zeitpunkt, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, sei noch nicht reif, sagt Andreas Seiberling.

Wie Bürgermeister Jan Trost am Donnerstag im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats durchblicken ließ, hat die Verwaltung die Sache aber ergebnisoffen angepackt. Andreas Seiberling habe am Mittwoch quasi alle theoretisch denkbaren Möglichkeiten aufgezeigt. Es wurde aber auch schon vorsortiert. Diejenigen Standorte, an denen sich der Markt auf keinen Fall umsetzen lässt, wurden aus dem Rennen genommen. Der Gerberplatz sei beispielsweise kein Kandidat, da zu klein, erläuterte Trost. Letztendlich seien aus dem gesamten Portfolio zwei bis drei Optionen übrig geblieben, wohin die Beschicker ausweichen könnten, sagt Andreas Seiberling. Jetzt gehe es darum, diese Flächen noch einmal im Detail zu untersuchen.

Eine Rolle spielt laut Trost bei der Analyse nun insbesondere, zu welchen Zeiten die jeweiligen Flächen überhaupt zur Verfügung stehen. Zugleich wurden die Beschicker, von denen etwas weniger als zehn Parteien bei dem Gespräch im Rathaus dabei waren, gebeten, ihre Wunschstandorte zu nennen. Zudem habe man von dieser Seite schon ein klares Signal erhalten: „Die Beschicker können sich vorstellen, dass wir die Standorte während der Bauphase trennen“, sagte Jan Trost. Der Mittwochsmarkt solle nach Auffassung der Betreiber am besten in der Fußgängerzone über die Bühne gehen, während das bei den Ständen am Samstag nicht unbedingt der Fall sein müsse.

Der Bürgermeister wies darüber hinaus darauf hin, dass der Bauzeitenplan für die Sanierung der Marktstraße mittlerweile aktualisiert worden sei. Die Planer wollen die Umgestaltung und Verschönerung demnach in sechs Abschnitten verwirklichen. Los gehen soll es voraussichtlich beim Rathaus, von dort wolle man sich hoch bis zum Müller-Markt arbeiten. „Die Bauzeit wird rund zwei Jahre betragen“, sagte Trost, dessen Ankündigung mit den sechs Abschnitten Hendrik Lüdke von Puls auf den Plan rief. Er könne nicht nachvollziehen, warum der Wochenmarkt nicht wandern könne und beispielsweise oben in der Wildermuthstraße aufgebaut wird, solange beim Rathaus gehämmert und gebohrt wird – und umgekehrt. „Das ist für den Samstagsmarkt ausgeschlossen“, stellt allerdings Andreas Seiberling auf Nachfrage klar. Das lasse sich mit der Baustelle wegen der Wegeführung nicht vereinbaren. Nur der kleinere Mittwochsmarkt könne voraussichtlich in der Fußgängerzone bleiben.

Es sei ohnehin nicht ideal, den Markt hin und her zu rutschen, meinte Ulrich Frech von der CDU in der Sitzung in Richtung Hendrik Lüdke und empfahl stattdessen, „ganz groß zu denken“. Warum sperre man an Samstagen nicht den König-Wilhelm-Platz oder die Güntterstraße, um dort Gemüse, Käse, Obst und Co. feilzubieten? Dr. Michael Herzog von den Freien Wählern mahnte, bei all dem die Einzelhändler in der Stadt nicht zu vergessen. Denn die lebten von dem Markt als Umsatzbringer.

Auch dem Bürgermeister ist klar, dass viele verschiedene Faktoren zu berücksichtigen sind. Man müsse sich deshalb auch erneut mit den Beschickern zusammensetzen, „um das Puzzle weiter zu verfeinern“, sagte Trost und stellte klar: „Es gibt keinen 1a-Standort, der genau mit der Marktstraße vergleichbar ist.“