Der Grünstreifen entlang der Kreisstraße Richtung Abstetterhof und Auenstein ist starklar für einen möglichen Radwegbau – Grunderwerb ist nicht mehr notwendig. Foto: Werner Kuhnle

Für die geplante Verbindung entlang der Kreisstraße zwischen Winzerhausen und Abstetterhof ist jetzt beim Land ein Förderantrag gestellt worden. Im Fall einer Bewilligung sind die Voraussetzungen für eine schnelle Umsetzung gegeben.

Großbottwar-Winzerhausen - Ein Radweg zwischen Winzerhausen und Abstetterhof – das steht bereits seit etlichen Jahren auf der Agenda der Städte Großbottwar und Ilsfeld. Ein Förderantrag beim Land, der jetzt zu Oktober-Beginn gestellt worden ist, macht aber deutlich: Aus der Theorie könnte bald Praxis werden. Endlich, wie man in Winzerhausen sagen dürfte, klafft hier im Radwegnetz doch eine Lücke.

Die Planung der 1150 Meter langen Radwegverbindung zwischen beiden Orten obliegt inzwischen dem Verbandsbauamt Großbottwar, nachdem zuvor das Ilsfelder Büro i-motion erste Vorschläge für den Routenverlauf gemacht hatte. Auch weil der Großteil des Weges auf Großbottwarer Markung verlaufen wird, hat die Zuständigkeit aber gewechselt. Vorgesehen ist der Weg direkt entlang der Kreisstraße 1617, und zwar auf östlicher Seite als Wirtschaftsweg, wie das auch zwischen Großbottwar und Winzerhausen der Fall ist. „Dort hat es sich bewährt. Und so hätten auch Stücklesbesitzer hier die Möglichkeit, gut an ihr Grundstück zu kommen“, sagt der Winzerhäuser Ortsvorsteher Friedrich Link. Auch sei es eine Verbesserung für den fließenden Verkehr, wenn etwa langsamere Traktoren nicht mehr auf der Straße das steile Stück bewältigen müssten. In Stein gemeißelt ist die Wegbreite von drei Metern jedoch noch nicht.

Aber: Die Voraussetzung für einen schnellen Bau des Wegs ist gegeben. Eine zeitaufwendige Flurbereinigung fand bereits vor wenigen Jahren ihren Abschluss, sodass kein Grunderwerb mehr notwendig ist. „Und das ist ja das, was oft viel Zeit in Anspruch nimmt“, sagt der Verbandsbauamtsleiter Jürgen Ruoff. Auch die Landkreise Ludwigsburg und Heilbronn gaben grünes Licht. „Wir als Landkreis begrüßen die Initiative und werden unserem Kreistag diese Maßnahme zur Förderung vorschlagen. Die Planung und Realisierung liegt bei den beiden Gemeinden. Der Landkreis tritt hier als Förderer auf“, schreibt Pressesprecher Frank Wittmer von der Ludwigsburger Behörde. Und: Es deutet sich an, dass die Gemeinde Ilsfeld den Großbottwarern das Gebäude der einstigen Wasserversorgung vom Abstetterhof überlässt, das direkt an der Straße und damit im Weg steht. Hier erfolgt eine letzte Prüfung, ob das ungenutzte Gebäude nicht doch gebraucht wird, ansonsten soll es dem Radweg geopfert werden. Im Kostenvoranschlag von Jürgen Ruoff ist für diesen Fall bereits ein Teilabriss mit eingerechnet. „Müsste der Weg am Gebäude vorbeiführen, wäre er nur 1,8 Meter breit, würde in der Breite also fast halbiert“, schildert Ruoff.

Von Winzerhausen kommend, soll der Weg an der alten Linde an der Einfahrt zum Wunnensteinturm beginnen. Nach den besagten 1150 Metern führt er am Ortseingang von Abstetterhof zunächst als Radstreifen auf die Kreisstraße, bevor er wegen einer Engstelle gänzlich mit der Straße vereint wird. In Abstetterhof können die Radler auf den bestehenden Radweg einbiegen, der beim Rasthof Wunnenstein unter der A81 hindurchführt und in Ilsfeld auf den Alb-Neckar-Radweg trifft. In Winzerhausen selbst wird sich nichts ändern. Die Linde lässt sich schließlich über die Grönerstraße und die Gipshütte erreichen. Von Großbottwar aus erreicht man sie entlang von Köchersberg und Wunnenstein, ohne „ins Täle“ zu müssen, wie es Friedrich Link ausdrückt.

Ob und wann das Verbandsbauamt die Detailplanung angehen kann, hängt nun aber vom Antrag zur Förderung durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) ab, über dessen Bewilligung laut Pressesprecherin Lisa Schlager vom Regierungspräsidium Stuttgart bis 1. März 2021 entschieden wird. Eine Vorprüfung, ob das Vorhaben grundsätzlich förderfähig wäre, erfolgt voraussichtlich bis Ende des Jahres.