An der Kreuzung der Landesstraße 1115 im Süden Großbottwars ist ab Herbst mit Behinderungen zu rechnen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Maßnahme auf dem Autobahnzubringer bei Großbottwar hat sich erneut verzögert.

Großbottwar - Als vor fast auf den Tag genau drei Jahren klar wurde, dass die Bottwarbrücke bei der Großbottwarer Rosenkreuzung dringend saniert werden muss und man dies erst angehen möchte, wenn auf dem Autobahnzubringer L 1115 eine Linksabbiegerspur für den Umleitungsverkehr eingerichtet ist, hätte wohl kein Beteiligter gedacht, wie sehr sich das Vorhaben in die Länge zieht. Bis heute ist von der Abbiegerspur an der L 1115-Kreuzung zur Kleinaspacher Straße nichts zu sehen. Nach mehreren Verzögerungen war der Bau für Herbst 2020 angedacht (wir berichteten). Daraus wurde nichts – und inzwischen ist klar: Das Vorhaben verschiebt sich in den Herbst 2021.

Hatten anfangs vor allem das Ausmaß (aus 90 wurden 200 Meter Länge) und ein Artenschutzgutachten die Umsetzung verzögert, war es nun das Thema Verkehrssicherheit. Ein externes Büro nahm sich dafür die Planung zur Brust. Bei dem sogenannten Sicherheitsaudit wurden die Sichtfelder der Autofahrer an der in einer Kurve liegenden Kreuzung mit einem speziellen Programm simuliert. Auch die Radien an dem Verkehrsabschnitt wurden noch einmal unter die Lupe genommen. „Die kritischen Anmerkungen haben wir dann ergänzt“, sagt Jürgen Ruoff, Leiter des Zweckverbandes Verbandsbauamt in Großbottwar.

Vertrag ist nahezu unterschriftsreif

Erst als das abgeschlossen war, konnte ein notwendiger Vertrag zwischen Stadt und Regierungspräsidium aufgesetzt werden. Der erlaubt der Stadt, auf der dem Land gehörenden Straße tätig zu werden. „Wir sind da jetzt in der finalen feinjuristischen Abstimmung und können demnächst unterschreiben“, nennt Bürgermeister Ralf Zimmermann den Stand. Der Erwerb der für den Bau benötigten Grundstücke sei zudem erfolgt, der vorzunehmende biologische Ausgleich geklärt.

In den Startlöchern liegt nun das Verbandsbauamt. „Ist der Vertrag mit dem Regierungspräsidium unterschrieben, können wir am nächsten Tag die Ausschreibung absenden“, sagt Jürgen Ruoff. Bis die Arbeiten in einem Gesamtpaket vergeben werden können, braucht es etwa drei Monate – bevor etwa im Herbst tatsächlich die Bagger anrollen sollen. Sein Kollege Thilo Kiebler erklärte in der Sitzung des Technisches Ausschusses am Mittwoch, er rechne mit Bau und Fertigstellung der Abbiegespur irgendwann zwischen August und November. Die Kosten werden auf 485 000 Euro beziffert. Bezahlen muss dies die Stadt, da sie die Veränderung auf der Landesstraße wünscht.

Keine Vollsperrung während der Bauarbeiten

Ziel ist, beim rund viermonatigen Bau ohne Vollsperrung auszukommen. „Es wird einen Ampelbetrieb geben“, sagt Jürgen Ruoff. So kann im Wechsel aus beiden Richtungen gefahren werden. Zuerst wird die Ausweitung der Straße im Kurveninneren, danach die jetzige Fahrbahn in Angriff genommen. Ab dem Moment kann dann aus Richtung Backnang zunächst nicht mehr in die Kleinaspacher Straße abgebogen werden.