Wer zuerst kam, rodelte unbehindert. Wer aber zu spät kam, musste umkehren. Foto: avanti

Der Dreikönigstag brachte reichlich Schnee – das sorgte wieder für viel Verkehr am Stocksberg und in Prevorst. Wer früh aufgestanden war, konnte rodeln. Es gab aber auch wieder viele, die umkehren mussten.

Oberstenfeld/Beilstein - Auf sämtlichen Zufahrtswegen rund um das Gebiet beim Stocksberg und in Prevorst waren am Mittwoch freundliche Feuerwehrleute zu sehen. Sie waren beauftragt, mit ihren Einsatzfahrzeugen die Lage des äußerst beliebten Rodelgebiets zu kontrollieren.

Im Gegensatz zum vergangenen Sonntag, als die Bürgermeister von Beilstein und Oberstenfeld nur noch reagieren konnten, als sich die Lage besuchermäßig zuspitzte, „waren wir am Dreikönigstag auf einen Ansturm bestens vorbereitet“, wie der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann unserer Zeitung gegenüber erklärte. „Gegen 10.30 Uhr haben wir uns mit der Polizei, den Feuerwehren sowie mit dem Bauhof der Gemeinde darauf verständigt, dass ab 11 Uhr Sperrungen vorgenommen werden.

Mit den Reaktionen der Autofahrer, die zur Umkehr angehalten wurden, musste etwa der Prevorster Feuerwehr-Abteilungskommandant Daniel Göpfert klarkommen. „Die meisten, die in den Schnee hinaus wollten, akzeptieren es. Etwa ein Drittel der Abgewiesenen fängt jedoch an, mit uns zu diskutieren“, hat Göpfert erfahren, der die Sehnsucht nach Aktivitäten im Schnee freilich gut verstehen kann. „Dieses Jahr hätte sich vermutlich sogar der Lift gelohnt, wäre er noch in Betrieb und gäbe es Corona nicht“, mutmaßte er. Dass sich auch die Bodenbedingungen inzwischen verändert haben, bekam ein Mazdafahrer aus Möglingen zu spüren, dessen Wagen in der aufgeweichten und ausgefahrenen Erde des Parkplatzes feststeckte. Mit der Hilfe anderer Besucher konnte er jedoch aus seiner Falle befreit werden und zurück nach Hause fahren.

Wer früh aufgestanden und vor elf Uhr an seinem Ziel, dem Schneehang, angekommen war, erlebte jedoch eine positive Überraschung: Es gab es kein wildes Parken und die Situation war kontrolliert und übersichtlich. Um einmal erfolgreich zu sein, hatte sich eine mehrköpfige Familie aus Poppenweiler extra früh auf den Weg gemacht. Sie wusste bereits, was es heißt umzukehren. „Am Montag hatten wir Pech, heute wollten wir unbedingt mit den Kindern rodeln“, so die Mutter, die geduldig dem Treiben des Nachwuchses zuschaute. „Wenn sie Hunger haben, kommen sie schon“, meinte ein anderer Vater zuversichtlich, der mit seiner Familie aus Stocksberg mit dem Auto und Proviant zum Rodeln gekommen war.

Eine vierköpfige Familie aus Bönnigheim inspizierte derweil begeistert ein kompaktes Iglu, das bereits von „Vorgängern“ auf dem Schneehang erbaut worden war. „Bei uns fehlt es leider an Schnee“, argumentierte der Vater bezüglich der mehr als halbstündigen Anreise. Von der schwierigen Parkplatzsituation grundsätzlich unabhängig zeigte sich ein Radler aus Heilbronn, der in Auenstein geparkt hatte. Er schnallte seinen Bob einfach auf den Rücken und kam mit dem Zweirad nach Stocksberg. Nach gut einer Stunde Auf und Ab lächelte er völlig zufrieden und trat per Drahtesel den Heimweg an.